Frank Miller's
SIN CITY
Real-Comic
USA 2005

Wer in Sin City überleben will, der muss schon zu den ganz harten Hunden gehören. Hinter jeder Straßenecke lauert ein Killer, ein korrupter Cop oder wahnsinniger Irrer... und das sind noch die harmlosen Mitglieder dieser verruchten Gesellschaft.
So jagd Polizist Hartigan seit Jahren einen brutalen Kinderschänder. Da dieser allerdings der Sohn des Senators ist, kann er immer wieder der gerechten Strafe entkommen. Um dem ganzen dennoch Einhalt zu gebieten, will Hartigan das Gesetz dieses Mal in seine eigene Hand nehmen. Als es aber dann soweit ist, macht ihm nicht nur sein Herz ein Strich durch die Rechnung...

Wenn jemals ein Film die Bezeichnung Comic-Verfilmung verdient hat, dann dieser. Nicht nur, dass man sich exakt an die Dialoge gehalten hat, die in ihrer Lässigkeit kaum zu überbieten sind, sondern man hat auch die Szenen und Sets eins zu eins übernommen. Vor allem aber ist es das virtuose Spiel mit Farben, das den Film in eine morbide Stimmung taucht, die man so noch nie auf der Leinwand sehen durfte. Immer wieder gibt es grelle Farbtupfer in der ansonsten schwarz/weiß gefilmten Handlung, vermischt mit den charakteristischen Elementen des Comics von Frank Miller. Dass dieser nicht nur optisch ein Meister ist, beweisen zudem seine düsteren Geschichten. In drei unabhängigen Episoden erzählt er ruhig und melancholisch von einer Stadt, die ihre Unschuld schon vor Jahrzehnten verlor. Ein amerikanischer Alptraum, von denen die Großstädte teilweise gar nicht mehr so weit entfernt zu sein scheinen. Regisseur Robert Rodriguez, der schon mit "From Dusk till Dawn" seinen Hang zur Brutalität offenbarte, schönt dabei rein gar nichts. Viele der Szenen dürften das Härteste sein, was man seit langem im Kino vorgesetzt bekommen hat. Ohne die abstrakte Farbgebung und Zeichnung wäre vieles kaum mitanzusehen, doch gerade diese Stilmittel verleihen dem Film einen abgrundtief schwarz-trockenen Humor und machen ihn nicht nur auf diese Weise so außergewöhnlich. 
"Sin City" zieht die Zuschauer einfach in seinen Bann. So innovativ der Film ist, so krank ist er auch. Und neben der erstklassigen Besetzung ein Grund mehr, ihm die Höchstnote zuzugestehen.
Das mit Abstand Beste, was in diesem Jahr im Kino lief!