THE
MATRIX
Revolutions
Science-Fiction
USA 2003
Es ist nichts
weiter, als eine Geschichte, die sich seit Jahrhunderten wiederholt. Nichts
anderes soll der Auserwählte sein. Jemand, der die Menschen ein ums
andere Mal in die Sklaverei der Maschinen treibt. Ein Programm, dass nur
seiner Bestimmung folgt. So zumindest wollte es der Architekt der Matrix
Neo weismachen. Nachdem dieser jedoch in die Matrix zurückgekehrt
ist, kommen ihm alsbald Zweifel, ob das alles einem vorbestimmten Plan
folgt. Auch das Orakel kann ihm diese Frage, wie sollte es anders sein,
nicht beantworten, zumal Agent Smith zunehmend außer Kontrolle gerät.
Also macht sich Neo auf, hinter die letzten Geheimnisse der Matrix zu kommen.
Leider hat er dafür nur sehr wenig Zeit, denn die Maschinen brechen
bereits zu Zion durch - die letzte freie Stadt der Menschen. Und auch wenn
Neo Erfolg haben sollte, kommt es so oder so zur letzten Schlacht zwischen
Menschen und Maschinen.
Ein
halbes Jahr mussten wir auf die Fortsetzung warten. Es waren Monate des
Rätselns und des Spekulierens, was denn nun hinter der Matrix und
ihrem Sinn und Zweck stecken würde. Dabei konnte man bei all den Anspielungen
und merkwürdigen Erklärungen schon einmal den Überblick
verlieren. Vor allem die abstrakt wirkende Rede des Architekten gegen Ende
von "Reloaded" konnte vielfach nur mit einem Stirnrunzeln kommentiert werden.
Nachdem die Story eher flach daherkam, war es an dieser Stelle ein wenig
zuviel des Guten.
Die Hoffnung nach
Antworten war also hoch. Und obwohl diese zunächst ebenso nichtssagend
wie im Vorgänger sind, klären sich im Laufe des Films doch die
meisten Geheimnisse um Neo und die Matrix auf. Leider wird die Geschichte
in "Revolutions" nicht wirklich fortgeführt. Bei dem bombastischen
Effektgewitter bleibt für eine Handlung einfach kein Platz. Ohne Umschweife
kommt es mehr oder weniger gleich zum finalen Kampf, was ja eigentlich
den Erwartungen der Fans entsprach, doch der Übergang ist trotz der
erläuternden Szenen merkwürdig abrupt. Alles in allem wirkt der
Film eher wie die Schlusssequenz eines Videospiels, als eine zusammenführende
Handlung, in der selbst die Hauptcharaktere viel zu kurz kommen.
Zu sehr verließen
sich die Wachowski-Brüder auf digitale Effekte, und so gewaltig diese
auch sind, sie können nicht verhindern, dass der Dritte Teil einfach
kein Eigenleben entwickelt. Den dezent philosophischen Unterton des Erstlings
sucht man hier vergebens. Statt dessen protzt das Ende mit einer religiösen
Symbolik, die fast schon an Größenwahn grenzt und sich dem Zuschauer
dreist ins Auge drückt.
Aber trotz all dieser
Faktoren wäre "Matrix - Revolutions" bis hierher ein tolles Filmerlebnis
gewesen. Und so genial die Geschichte von den Wachowskis auch erdacht wurde,
eines können sie definitiv nicht: Dialoge schreiben. Im ganzen Film
gibt es nicht einen, der auch nur ansatzweise natürlich klingt. Andauernd
wird in einem steifen Säuselton von Möglichkeiten und Entscheidungen
gefaselt, ohne für die Handlung wirklich relevant zu sein. Und wenn
es dann beim Orakel zum x-ten Mal heißt "Das kann ich dir auch nicht
beantworten", ist man als Zuschauer nur noch genervt - von den unfreiwillig
komischen Seifenopern-Elementen ganz abgesehen.
Nicht zuletzt dadurch
wirkt der Abschluss der Matrix-Saga höchst verkrampft und lieblos
inszeniert. So unglaublich das Design und die Effekte auch sind, so sehr
lässt der Detailreichtum der Story zu wünschen übrig. Man
wird einfach nicht mitgerissen. Und wenn am Ende dann angekündigt
wird, dass wir Neo vielleicht wiedersehen, wird im Hinblick auf das Videospiel,
zugunsten dessen man einige Szenen des Vorgängers einfach offen ließ
(z.B. warum Niobe plötzlich bei der Verfolgungsjagd auf dem Highway
dabei war), eines klar: Die Matrix ist nur noch eine emotionslose Geldmaschine.
Keanu Reeves---Neo
Carrie-Anne Moss---Trinity
Laurence Fishburne---Morpheus
Hugo Weaving---Agent
Smith
Harold Perrineau
Jr.---Link
Jada Pinkett Smith---Niobe
Gloria Foster---Das
Orakel
Sing Ngai---Seraph
Lambert Wilson---Merovinger
Monica Bellucci---Persephone
Harry J. Lennix---Commander
Lock
Nathaniel Lees---Mifune
Bruce Spence---Trainman
Nona Gaye---Zee
Ian Bliss---Bane
Regie und Drehbuch:
Andy Wachowski &
Larry Wachowski
www.thematrix.com
FilmFlash: The
Matrix----The
Matrix- Reloaded
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