MATRIX
- RELOADED
Science-Fiction-Action
USA 2003
Unruhe herrscht
in der Matrix - jener virtuellen Scheinwelt, die die Menschheit in der
Gewalt von Maschinenwesen hält, denen sie als lebende Batterien dienen.
Seit eine kleine Gruppe von Widerstandskämpfern nach und nach immer
mehr Menschen aus der Sklaverei befreien, droht die Macht der künstlichen
Intelligenz zu schwinden. Vor allem Neo macht mit seiner Fähigkeit,
die Matrix zu beeinflussen, den Programmen schwer zu schaffen. Also greifen
die Maschinen zu einem radikalen Plan und beginnen, sich nach Zion vorzugraben
- der letzten freien Stadt der Menschen. Eine Verteidigung scheint aussichtslos,
doch Hovercraft-Kaptiän Morpheus setzt auf Neo - den Auserwählten.
Zusammen mit Trinity gehen sie in die Matrix und suchen dort nach einer
Lösung. Dabei stoßen sie auf merkwürdige Programme, die
Abseits jedweder Hierarchie anscheinend eine Art Eigenleben führen.
Und als wäre das nicht schon gefährlich genug, erscheint
plötzlich ein alter Feind wieder auf der Bildfläche: Agent Smith.
Jedoch ist auch er nicht mehr das simple Schutzprogramm, das er einmal
war...
Endlich
ist er da - der Action-Film des Jahres. Lang ist es her, seit die Gebrüder
Wachowski mit ihrem ungewöhnlichen Filmprojekt namens "Matrix"
die Welt der Science Fiction ganz schön aufpoliert haben. Die Story
war dabei zwar nicht ganz so originell, wie manche vielleicht glauben -
erinnert sie doch stark an "Dark City" - aber deren Umsetzung setzte neue
Maßstäbe in Sachen Tricktechnik... und vor allem in Coolness.
Beides wird nun
mit "Reloaded" fortgesetzt. Mehr Action, mehr Effekte und mehr Marcial-Arts-Einlagen.
Letztere sind derart spektakulär choregraphiert, dass einem kaum Zeit
zum
Luft holen bleibt - von der Verfolgungsjagd auf dem Highway ganz zu schweigen.
Alleine diese Sequenz ist ein absolutes Muss für jeden Action-Fan,
hat sie doch die Messlatte auf Jahre hinaus auf ein fast unerreichbares
Niveau gehievt.
Ansonsten bleiben
sich die Wachowskis treu. Die Atmosphäre ist düster und das Outfit
der Figuren cool wie eh und je. Trotzdem gibt es anscheinend immer Leute,
die etwas zu meckern haben - und sei es nur, um sich als etwas Besonderes
darzustellen. Dass die Story nicht mehr ganz so philosophisch weiter gehen
würde, wie im ersten Teil, hätte eigentlich jedem klar sein müssen,
nachdem Neo die Wahrheit über seine Welt herausgefunden hatte. Jetzt
geht es darum, sie zu erkunden. Man erfährt mehr über das Wesen
der Matrix, und dass in ihr längst nicht alles so kontrolliert abläuft,
wie die Maschinen es gerne hätten. Zusammen mit der Geschichte um
Zion ergibt dies eine logische Fortführung der Handlung aus Teil Eins.
Allerdings haben
die Kritiker in einem Punkt recht: Der Film wirkt zuweilen ein wenig konstruiert.
Die Kampfszenen mit ihrem Synthesiser-Soundtrack erscheinen oft wie dazwischengeschoben
und werden trotz aller Akrobatik irgendwann merkwürdig eintönig.
Vielleicht sind sie zu lang oder auch zu verdreht in Szene gesetzt - so
genau lässt sich dieses Phänomen nicht erklären. Jener berühmte
Bullet-Time-Effekt ist ja wirklich toll, aber hier wird er geradezu inflationiär
eingesetzt. Es ist halt einfach alles ein wenig zuviel des Guten. Bei all
den Kameraüberschlägen fällt es einem schwer, den Kämpfen
zu folgen. Und das lenkt ab.
Vielleicht ist es
aber auch das Drumherum, bei dem der Film Federn lässt. Man vermisst
ein paar auflockernde Kleinigkeiten. Zum Beispiel erfährt man gar
nicht, was Neo mit seinen Superkräften sonst noch so in der Matrix
treibt. Dass heißt, eventuell erfährt man es doch - man muss
sich nur die neun animierten Kurzfilme ansehen und das Computerspiel kaufen.
Keine Sorge, die Story kommt auch ohne diese Mergandizing-Maschinerie aus,
aber nichts desto trotz kommt man von dem Gefühl nicht los, irgend
etwas zu verpassen. Und wenn dann nach beinahe 140 Minuten der Satz "Wird
fortgesetzt" auf der Leinwand erscheint, will dieser Eindruck erst recht
nicht verschwinden.
Doch was soll's?!
Letztlich sind die Erwartungen vieler Fans wohl unrealistisch groß
gewesen, denn eigentlich bekommen sie genau das, was man ihnen versprochen
hatte: Ein bildgewaltiges Spektakel, dass oft kopiert, aber wohl nie erreicht
werden wird. Und am Ende bleiben wieder mehr Fragen, als man Antworten
bekommen hat. Das kann man gut oder schlecht finden. Richtig gut vermutlich
erst nach "Matrix-Revolutions". (PS: Leider
nicht.)
Keanu Reeves---Neo
Carrie-Anne Moss---Trinity
Laurence Fishburne---Morpheus
Hugo Weaving---Agent
Smith
Harold Perrineau
Jr.---Link
Jada Pinkett Smith---Niobe
Gloria Foster---Das
Orakel
Adrian Rayment---Zwilling
#1
Neil Rayment---Zwilling
#2
Lambert Wilson---Merovinger
Monica Bellucci---Persephone
Harry J. Lennix---Commander
Lock
David Kilde---Agent
Jackson
Randall Duk Kim---Der
Schlüsselmacher
Ian Bliss---Bane
Regie und Drehbuch:
Andy Wachowski &
Larry Wachowski
www.thematrix.com
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