MADAGASCAR
Animations-Spaß
USA 2005
Wer behauptet,
Tiere wären nur in artgerechter Haltung glücklich, der irrt gewaltig.
Im Zoo von New York leben sie nämlich wie in einem Firstclass-Hotel
und werden von vorn bis hinten bedient. Allen voran der Star der Show:
Löwe Alex. Doch auch seine engsten Freunde - Nilpferd Gloria und Giraffe
Melman - sonnen sich im Glanz ihrer Berühmtheit. Lediglich Zebra Marty
ist mit der Gesamtsituation unzufrieden. Er träumt von der Freiheit
der Wildnis - da würde ihm schon der mittlere Westen genügen.
Also macht er sich eines Abends einfach auf den Weg. Allerdings hat er
nicht mit seinen Freuden gerechnet, die ihn aufhalten wollen. Nun gehören
Löwen und Zebras nicht zu der üblichen Fauna des Großstadtdschungels,
und ehe es sich die vier Zoobewohner versehen, befinden sie sich in Kisten
verpackt auf dem Weg nach Afrika...
Tja,
da hat sich Dreamworks ja ganz schön was eingebrockt. Mit dem großartigen
Shrek haben sie den wohl besten und witzigsten Animationsfilm aller
Zeiten auf die Leinwand gebracht. Nur einen Haken hat die ganze Sache:
Von nun an muss sich das Studio wohl oder übel an sich selbst messen.
In dieser Hinsicht merkte man schon bei Kleine Fische, große Haie,
dass man von den Qualitäten des besagten grünen Ogers weit entfernt
zu sein scheint. Und dieses Gefühl hat man leider auch bei Madagascar.
Wobei man ohne zu Zögern sagen kann, dass die Figuren wunderbar schräg
sind, die Animation stil- und liebevoll gemacht ist und es auch eine Reihe
erstklassiger Gags wie Filmparodien gibt. Aber der zweideutige Humor von
Shrek fehlt hier leider fast vollständig, so dass man sich
als erwachsener Zuschauer doch ein wenig vernachlässigt fühlt.
Nun gibt es zwar eine Menge wunderbarer Szenen, die dafür mehr als
genug entschädigen könnten, aber der Film besitzt noch eine weitere
große Schwäche: Nämlich die zweite Hälfte. Mit Betreten
der Wildnis bleiben alle originellen Ideen auf der Strecke. Die Szenen
der menschelnden Tiere im Zoo sind dreimal so komisch, wie alles andere,
was danach kommt. Man versucht wohl, dies durch hektische Slapstik wieder
wett zu machen, überschreitet dabei aber ein ums andere mal die Schmerzgrenze
des Komischen. Einzig die vier Pinguine können noch für trockenen
Humor sorgen, bekommen dafür jedoch nur ein paar Sekunden-Szenen zur
Verfügung gestellt.
Alles in allem ist
Madagascar solide Unterhaltung mit hohem Lach-, aber auch hohem
Kinderfaktor.
Drehbuch: Mark
Burton / Billy Frolick / Eric Darnell / Tom McGrat
Regie: Eric
Darnell / Tom McGrath
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