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KRIEG DER WELTEN
[ WAR OF THE WORLDS ]
Science-Fiction Action-Drama
USA 2005

Die Wochenenden sind für Ray Ferrier hin und wieder etwas ganz besonderes. Dann kommen nämlich seine beiden Kinder zu Besuch, die sonst bei ihrer Mutter leben. Die kleine verzickte Rachel und der endpubertierende Robbie sind allerdings wenig begeistert, für ein paar Tage zu ihrem Vater abgeschoben zu werden. Es hat den Anschein, als würde es ein langweiliger Wochenausklang werden, doch dann überziehen plötzlich merkwürdige Gewitter das Land. Dutzende Blitze, die an gleicher Stelle einschlagen, und kein Donner. Alle elektrischen Geräte bleiben stehen. Irritiert stehen die Menschen noch auf den Straßen und wundern sich, was hier geschieht, da brechen furchterregende Maschinen aus der Erde hervor und beginnen ohne Vorwarnung, die Stadt und ihre Einwohner zu vernichten. Ohne zu Zögern schnappt sich Ray seine Kinder und flieht. Doch die Maschinen sind überall und die Armee hat nicht den Hauch einer Chance...

Es war schon merkwürdig, wie sehr Hollywood bemüht war, einen der teuersten Filme aller Zeiten vorab unter Verschluss zu halten. Selbst die Kritiker durften vor Filmstart keine Zeile über ihn berichten. Da war die Vermutung groß, dass man möglichst lange verheimlichen wollte, wie missraten der Streifen geworden sei. Aber es ist etwas anderes, mit dem die Studiobosse angesichts des Regisseurs wohl nicht in dieser Form gerechnet hatte: Der Film ist beängstigend. Er ist nicht etwa gruselig oder unheimlich, er macht einfach nur Angst. Und dies ist ein Gefühl, das man nicht so recht in großen Blockbustern erwartet. Diese sollen für gewöhnlich nur ein unterhaltsames Spektakel bieten und Geld einspielen. Doch wie es scheint, hatte Spielberg andere Absichten. Wenn man sieht, wie emotionslos die völlig wehrlose Menschheit ausgelöscht wird, sitzt man starr vor der Leinwand und wird bis ins Mark erschüttert. Dabei gelingt es Spielberg, auf blutige Szenen völlig zu verzichten. Statt großer Schlachten zeigt er mit vielen subtilen Momenten, wie es mit der Menschheit zu Ende geht. Wenn zum Beispiel die kleine Rachel am Fluss steht und still beobachtet, wie eine Leichte vorbeitreibt, dann ist das entsetzlicher, als jeder bombastische Spezialeffekt. Auch zuzusehen, wie dem sonst so heroischen Tom Cruise nur eine verzweifeltes Wegrennen bleibt, wirkt irgendwie beklemmend.
Der Film erzählt, anders als das Original aus den 50ern, weniger von dem Kampf gegen die Außerirdischen, als vielmehr von der sinnlosen Flucht und wie die Menschen in dieser Situation reagieren. Das ist zugegebenermaßen eine interessante Sichtweise, aber leider übertreibt es Spielberg hin und wieder mit der Dramatik, so dass der Zuschauer zuweilen eher zurückhaltend als mitgerissen den menschlichen Konflikten zuschaut. 
Von diesen Schwächen der Handlung aber abgesehen, ist der "Krieg der Welten" ein extrem spannender und perfekt inszenierter Film, bei dem man jedoch nicht erwarten darf, mit guter Laune das Kino zu verlassen. Ein Big-Budget-Event der etwas anderen Art.

Tom Cruise----Ray Ferrier 
Dakota Fanning----Rachel 
Justin Chatwin----Robbie 
Tim Robbins----Harlan Ogilvy 
Miranda Otto----Mary Ann

Romanvorlage: H.G. Wells
Drehbuch: Josh Friedman / David Koepp
Regie: Steven Spielberg

www.kriegderwelten-film.de

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