JERSEY
GIRL
Romantische Komödie
USA 2004
Olli und Gerti
sind wie ein Traumpaar aus einer Seifenoper. Beide frisch in einander verliebt,
extrem erfolgreich in ihren Jobs, leben mitten im "Big Apple" und bekommen
ein Kind. Doch eben dieses Kind droht nun ihr Leben ein wenig aus den Fugen
geraten zu lassen. Workoholic Olli stellt seine Arbeit nämlich über
seine Familie. Zwar gelobt er Besserung, aber wie Yuppies nun mal so sind,
steckt in solchen Worten gerade mal gute Absicht - mehr aber nicht. In
solchen Fällen hat das Schicksal da aber oft auch noch ein Wörtchen
mitzureden, und es lässt Olli seiner Vaterrolle nicht entfliehen.
Diese meistert er nach einigen Anlaufschwierigkeiten zwar bravourös,
jedoch hapert es in Sachen Beziehung dafür umso mehr...
Hollywood
steckt in der Krise... heißt es. Niemand geht mehr ins Kino... heißt
es. Nun das stimmt auch. Warum sollte man denn ins Kino gehen, wenn die
wirklich guten Filme dort gar nicht laufen?! Dieser Film wäre wieder
einmal so ein Beispiel, dass ein großes Budget nicht auch ein grandioses
Erlebnis bedeutet. Dummerweise bekommen jene vermeintlichen Blockbuster
die großen Werbeetats, in deren Schatten die kleinen, aber mitunter
sehr, sehr feinen Independentproduktionen beinahe übersehen werden.
Dabei sollte so ein Name wie Kevin Smith eigentlich eine Empfehlung sein,
hat er doch mit "Klerks - Die Ladenhüter" oder "Dogma" moderne Klassiker
auf die Leinwand gebracht. Mit "Jersey Girl" wendet sich eben dieser Kevin
Smith nun einem eher konservativen Hollywoodgenre zu: Der allseits beliebten
Romantik-Komödie. Aber keine Angst - wer "Chasing Amy" gesehen
hat, weiß, dass man auch hier den schrägen Humor und sein Gespür
für eine wunderbare Geschichte nicht vermissen muss. Im Vergleich
zu seinen bisherigen Filmen wirkt "Jersey Girl" zwar längst
nicht so subversiv, was mit Blick auf die 08/15-Ware aus Hollywood nichts
desto trotz ein exquisites Filmvergnügen bedeutet. Frei von Kitsch
und Platitüden erzählt Smith eine eigentlich sehr moralische
Botschaft, von den charmanten Darstellern - allen voran die kleine Raquel
Castro - herrlich unverkrampft gespielt mit Unterstützung zahlreicher
Stars in Nebenrollen. So sentimental einige Momente auch sind, so unkonventionell
ist die verblüffend direkte, aber auch angenehm zurückhaltende
Situationskomik für so ein Genre. Natürlich halten sich die großen
Brüller eher in Grenzen, dennoch weiß ich gar nicht mehr, wann
ich das letzte mal so herzhaft gelacht habe.
Endlich mal wieder
ein richtig, richtig, richtig toller Film.
Ben
Affleck
Raquel Castro
Liv Tyler
George Carlin
Jennifer Lopez
Stephen Root
Jason Biggs
Drehbuch & Regie
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Ollie Trinke
Gertie Trinke
Maya
Bart Trinke
Gerti Steiney
Greenie
Arthur Brickman
Kevin Smith |
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