KAMPFSTERN
GALACTICA
[
BATTLESTAR GALACTICA ]
Science-Fiction-Mini-Serie
USA 2003
Seit 40 Jahren
hat man nichts mehr von den Zylonen gehört. Damals standen die von
den Menschen entwickelten Cyborgs und ihre Schöpfer kurz vor der gegenseitigen
Vernichtung. Erst im letzten Moment schlossen beide Seiten einen Waffenstillstand.
Was aus den Zylonen geworden ist, darüber gibt es nicht einmal Gerüchte.
Auf Seiten der Menschheit gehört der Krieg inzwischen schon zur Geschichte.
Lediglich der alte Kampfstern Galactica ist aus jenen Tagen übriggeblieben,
doch nun soll auch dieses riesige Schlachtschiff in ein Museum umgewandelt
werden.
Ohne Vorwarnung
tauchen dann jedoch die alten Feinde wieder auf. Weiterentwickelt und stärker
als je zuvor, überrennen sie die Kolonien der überraschten Menschen
binnen weniger Stunden. Lediglich Commander Adama und seine Galactica können
entkommen. Während sich anschließend die letzten Überlebenden
sammeln, bereiten er und die Crew den Gegenangriff vor, nichts ahnend,
dass der Feind nicht mehr so leicht zu erkennen ist, wie noch vor 40 Jahren...
Als
Science-Fiction-Fan hatte man hierzulande schon immer bei den TV-Sendern
arg zu leiden. Inzwischen wird man jedoch völlig vernachlässigt.
Entweder kommen die Serien an den Nachmittagen der Wochenenden auf den
mit Klingeltonwerbung verseuchten Kanälen oder aber die Serien erreichen
gar nicht mehr das deutsche Fernsehen. Zu geringe Einschaltquoten - heißt
es da. Darüber muss man sich auch nicht wundern, wenn Serien für
Erwachsene am Nachmittag laufen, man die Staffeln mittendrin unterbricht,
um die Serie dann endgültig im Programm zu deplatzieren.
Kurzum: Mit Science-Fiction
sieht es generell mau aus. Da ist es nun schon einige Jahre her, dass der
altbekannte Kampfstern Galactica aufwendig neu verfilmt wurde, und man
bekommt es hierzulande einfach nicht mit. Erst jetzt liegt zumindest die
Pilotfolge, bzw. die zweiteilige Miniserie auch in Deutsch auf DVD vor,
nach deren großen Erfolg die neue Galactica auch langfristig in Serie
ging. Wer nun aber glaubt, eine weitere dieser naiven Science-Fiction-Serien
zu Gesicht zu bekommen, der wird überaus überrascht sein. Der
kindliche Charme des 80erJahre-Vorgängers ist einem rauhen Realismus
gewichen. Keine Schauspieler mehr in verchromten Roboterkostümen und
keine grellen Laserblitze, statt dessen gibt es moderne CGI-Effekte und
rustikale Bordgeschütze mit Lenkwaffen. Die Gefechte sind zudem mit
einer dokumentarisch eingesetzten Handycam gefilmt, die ihre beklemmende
Wirkung nicht verfehlt. Auch tragen die Leute an Bord keine futuristischen
Anzüge, sondern ganz normale Kleidung aus unserer Zeit. Im Grunde
genommen ist es eine Stimmung, als besäße die US-Armee von heute
Raumschiffe statt Flugzeugträger. Glücklicherweise hat man den
Patriotismus auf der Erde gelassen, denn bei der Chancenlosigkeit, mit
der die Menschheit auf ihren Untergang zusteuert, bleibt dafür kaum
eine Gelegenheit.
Bis auf die Grundgeschichte
und dem Ursprungsdesign ist also so ziemlich alles anders - vor allem die
Figuren gleichen ihren Vorgängern nur noch im Namen. Und letztlich
liegt der Schwerpunkt der Handlung nicht so sehr beim Kampf gegen die Zylonen,
sondern im dramatischen Überleben der Menschheit. Hält sich dies
im Pilotfilm mit der Action noch mehr oder weniger in Waage, ist die spätere
Serie oft leider längst nicht so packend. Zu sehr setzt der ehemalige
StarTrek-Autor Ronald D. Moore auf das menschliche Schicksal, welches die
Episoden ein ums andere mal arg in die Länge zieht. Auch der später
einfließende esoterische Unterton ist nicht wirklich ein origineller
Glücksgriff. Aber davon ist in den ersten beiden Folgen noch nicht
allzu viel zu sehen. Natürlich darf man bei einer TV-Produktion nicht
erwarten, dass die 180 Minuten ein bombastisches Effektfeuerwerk sind.
Doch die realistische Inszenierung gepaart mit einer düsteren Endzeitstimmung
machen den neuen "Kampfstern Galactica" zu einem echten Science-Fiction-Highlight.
Und so ganz nebenbei gibt es kleine Seitenhiebe auf das Monopol von Microsoft
und der vermeintlichen Allmacht der USA. Wollen wir hoffen, dass sich bald
ein Sender uns armer SciFi-Fans erbarmt.
Edward James Olmos----Cmdr.
William Adama
Mary McDonnell----Laura
Roslin
Katee Sackhoff----Lt.
Kara "Starbuck" Thrace
Jamie Bamber----Capt.
Lee "Apollo" Adama
James Callis----Dr.
Gaius Baltar
Tricia Helfer----Nummer
6
Callum Keith Rennie----Leoben
Conoy
Grace Park----Lt.
Sharon "Boomer" Valerii
Michael Hogan----Col.
Saul Tigh
Matthew Bennett----Aaron
Doral
Paul Campbell----Billy
Keikeya
Aaron Douglas----Chief
Petty Officer Galen
Story: Glen
A. Larson
Drehbuch: Ronald
D. Moore / Christopher Eric James
Regie: Michael
Rymer
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