THE
DA VINCI CODE
-
SAKRILEG -
Thriller
USA 2006
Nachdem Robert Langdon
in Paris eine Vorlesung über die Bedeutung von Symbolen gegeben hat,
wird er unvermittelt von der Polizei in den Lourvre gebeten. Dort findet
er die Leiche eines Kollegen vor - gezeichnet von einer Reihe rätselhafter
Zeichen und Zahlen. Was Robert jedoch zunächst nicht ahnt, Capitan
Fache bittet ihn nicht um Hilfe, sondern hält ihn für den Täter.
Einzig Sophie Neveu, die Enkelin des Ermordeten, weiß um seine Unschuldig
und verhilft ihm zur Flucht, um gemeinsam auf eigene Faust den Hinweisen
nachzugehen. Die Spur führt die beiden zu der Legende um Tempelritter
und andere Geheimbünde. Und einer von ihnen, der christliche Orden
"Opus Dei", ist ihnen dabei schon arg auf den Fersen. Denn offenbar rütteln
Robert und Sophie mit ihren Recherchen an den Grundfesten der katholischen
Kirche.
Gigantische 40 Millionen
mal ging der Bestseller von Dan Brown über den Ladentisch und sorgte
mit seiner höchst brisanten Story über mögliche Nachkommen
von Jesus Christus für eine Menge Aufregung bei den streng gläubigen
Abendländern. Da waren die Erwartungen an die Verfilmung natürlich
hoch, vor allem da sich Tom Hanks und Ron Howard dieses Projekts angenommen
hatten.
Doch als jemand,
der das Buch nicht gelesen hat, kann ich leider Gottes nur eines sagen:
Eine herbe Enttäuschung!
Obwohl
ich mir immer wieder eingeredet habe, dass die vernichtenden Kritiken bloß
aus den Federn vermeintlich elitärer Hollywood-Hasser stammten und
der Film tatsächlich gut sei, konnte ich ihm einfach nichts Positives
abgewinnen. Und ich habe es wirklich versucht. Doch schon der hektische
Einstieg ließ Böses erahnen. Da werden die (buchunkundigen)
Zuschauer einfach grob in die Handlung hineingestoßen. Die Figuren
werden überhaupt nicht vorgestellt, so dass man gleich das Gefühl
bekommt, irgend etwas verpasst haben zu müssen.
Was dann folgt,
ist eine ideenlose Schnitzeljagd, in der unfassbar emotionslos agierende
Darsteller durch eine völlig konstruierte Rahmenhandlung stolpern,
die mit ihren aufgesetzt wirkenden Wendungen und rettenden Zufällen
irgendwann nur noch nervt. Auch die ebenso blassen wie stereotypen Gegenspieler
erscheinen lediglich wie ein notwendiges Übel, um irgendwie Dramatik
in die Geschichte zu bekommen. Diese erinnert mit all den Rätseln
und Ratespielen sehr an "Das Vermächtnis der Tempelritter" - nur ohne
charmante Figuren, Humor und Spannung. Einzig Ian McKellen kann mit seiner
brillanten Leistung für Lichtblicke sorgen.
Gekrönt wird
das Ganze mit der wohl am schlechtesten gefilmten Verfolgungsjagd der Filmgeschichte.
Wer schon bei "Die Bourne-Verschwörung" Kopfschmerzen bekam, wird
hier völlig außer Gefecht gesetzt. Es hat den Eindruck, als
sei dem Kameramann schlichtweg die Kamera aus der Hand gefallen: Sie wirbelt
wild umher und zu erkennen ist rein gar nichts.
Irgendwann blitzt
dann aber doch noch mal so etwas wie Spannung auf. Und just in diesem Moment
fällt dem Kino nichts Besseres ein, als eine Pause zu machen!!! Ganz
wie bei RTL - es fehlt nur noch die Werbung. Wobei die Strategie des Kinobetreibers
natürlich offensichtlich ist: Popcorn zu verkaufen. Denn mit 152 Minuten
ist der Film nicht so lang, um eine derart brutale Unterbrechung zu rechtfertigen.
Als Fürsprecher fürs Kino gehen einem da allmählich die
Argumente aus.
Trotz alledem ist
die Idee um DaVincis versteckte Botschaften natürlich höchst
interessant. Es kann auch bestimmt nicht verkehrt sein, die Allmacht der
christlichen Kirche zu hinterfragen. Schließlich haben alle institutionalisierten
Religionen generell betrachtet der Menschheit bisher weit mehr Ärger
und Leid als Harmonie und Frieden eingebracht. In dieser Hinsicht bietet
die Geschichte wirklich gute Denkanstöße. Darüber hinaus
weisen die Macher von " The DaVinci Code" aber jeden Wirklichkeitsanspruch
zurück und wollten einfach nur gute Unterhaltung bieten.
Leider versagen
sie hier kläglich. Herausgekommen ist ein langatmiger Film, dessen
Story lediglich auf einer Menge psyeudowissenschaftlicher Laberei
basiert. Ich kann nur hoffen, dass das Buch zusammenhängender geschrieben
ist. Da man mir aber sagte, dass der Film sich sehr an die literarische
Vorlage halte, will ich mich davon lieber nicht selbst überzeugen.
Tom
Hanks
Audrey Tautou
Ian McKellen
Jean Reno
Paul Bettany
Alfred Molina
Jürgen Prochnow
Roman
Drehbuch
Regie
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Robert Langdon
Sophie Neveu
Sir Leigh Teabing
Capitan Fache
Silas
Bishof Aringarosa
André Vernet
Dan Brown
Akiva Goldsman
Ron Howard |
www.
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