BAD
BOYS II
Action-Kracher (USA
2003)
Start: 9. Oktober
2003
Es gibt Cops,
die machen alles nach Vorschrift, und es gibt welche, die tun dies nicht.
Zu den Ersteren darf man Mike und Marcus definitiv nicht zählen. Immer
wenn die beiden auf der Bildfläche auftauchen, gibt es Leichen, Explosionen
und eine Menge kaputter Autos. Nur leider bleibt dieses Mal die erhoffte
Beute aus: Eine große Lieferung Ecstasy. Kein Wunder also, dass ihr
Chef darüber nicht gerade begeistert ist, doch als beinahe schon die
Suspendierung droht, werden sie von Marcus' Schwester Sy, die sich als
Undercoveragentin bei den Drogendealern eingeschleust hat, auf die richtige
Spur gebracht. Und diese führt sie direkt in einen Bandenkrieg zwischen
der russischen und kubanischen Mafia...
Es
gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte zuerst:
Bad
Boys II kann das Niveau des Vorgängers nicht erreichen - zumindest
nicht allgemein gesehen. Dafür reicht ein Drehbuch, dass man anscheinend
mal eben in der Mittagspause bei McDonald's auf eine Serviette gekritzelt
hat, einfach nicht aus. Die Handlung wirkt arg konstruiert und dient lediglich
dazu, die Actionszenen mit einander zu verknüpfen. Das hätte
man ja noch verschmerzen können, schließlich geht man ja in
solche Filme, um seinen grauen Zellen einmal Urlaub zu bieten, aber mit
einer guten Story hätte dieser Streifen wohl zu den Besten seines
Genres gehört. Auch in Sachen Wortwitz, für den der Erstling
so geliebt wurde, kann die Fortsetzung der alten Qualität nicht das
Wasser reichen. Statt lakonische Bemerkungen gibt es nun blöde Sprüche
am laufenden Band - egal, ob sie zur Situation passen, oder nicht. Da können
Will Smith und Martin Lawrence noch so viel Spaß bei den Dreharbeiten
gehabt haben, die frühere Coolness scheint einfach in den Untiefen
des Drehbuches verloren gegangen zu sein. Gerade mal in zwei oder drei
Szenen schimmert das komödiantische Potential der beiden Darsteller
zwischen den platten Dialogen hindurch.
Tja - warum aber
gibt es dennoch vier Popcorn??? Und jetzt kommt die gute Nachricht: Die
Action ist der absolute Hammer... oder besser gesagt Hummer. Auch wenn
sie zu Beginn durch die viel zu schnellen Schnitte kaum noch mit den visuellen
Sinnen zu verfolgen ist und manchmal sogar langweilig künstlich wirkt
(zum Beispiel wenn die Kamera einfach herumgewirbelt wird, ohne dabei ein
bestimmtes Motiv zu filmen, das man eh nicht erkennen könnte), hat
gegen Ende aber selbst Jerry Bruckheimer gemerkt, dass das zehnfache Budget
einfach zu schade wäre, um es an einen Kameramann mit Pakinson zu
verschwenden. Dann endlich gelingt es dem Film, eine echte Spannung zu
entwickeln. Der makabrere Humor, den die kompromisslose Action entwickelt,
trägt einen weiteren Teil zum Gelingen von Bad Boys II bei,
so dass man am Ende trotz aller Schwächen dennoch seinen Spaß
gehabt hat.
Will Smith----Mike
Lowrey
Martin Lawrence----Marcus
Burnett
Gabrielle Union----Sy
Burnett
Jordi Mollà----Johnny
Tapia
Peter Stormare----Alexei
Joe Pantoliano----Captain
Howard
Drehbuch:
Ron Shelton / Jerry Stahl
Produktion: Jerry
Bruckheimer
Regie: Michael
Bay
http://www.badboys2.de
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