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X-MEN 2
Comic-Verfilmung
USA 2003

Der Mensch ist nicht dafür bekannt, dass er gerne mit anderen teilt. Selbst dann nicht, wenn zwischen Mensch und Mutant kaum ein Unterschied besteht. Durch eine Laune der Natur sind diese Vertreter unserer Spezies zu den erstaunlichsten Dingen in der Lage. Der eine kann durch Wände gehen, der andere Feuer machen und wieder andere haben telepathische Kräfte. Dabei sind sich Mutanten und der Rest der Menschheit gar nicht so unähnlich: Es gibt Gute... und es gibt Böse.
Zu ersteren gehört Professor Charles Xaverier, der zusammen mit Dr. Jean Grey, Storm und Cyclops eine Schule für "hochbegabte" Kinder führt und ganz nebenbei üble Gesellen wie Magneto in Schach hält.
Doch plötzlich taucht eine dritte Figur auf dem Spielfeld auf. Jemand, der eben nicht zu der toleranten Sorte gehört. Seine Vorgehensweise ist dabei höchst radikal. Und so bleiben dem Professor und seine X-Men zur Rettung aller nur eine Wahl: Der Pakt mit dem Bösen...

Als die X-Men vor einigen Jahren auf der Leinwand erschienen, revolutionierten sie das Genre des Comicfilms. Keine schrillen Kostüme, keine heile Welt und erst recht keine Albernheiten. Statt dessen gab es erstklassige Action in finsterer Atmosphäre, von der sich auch jene gefangen nehmen ließen, die normalerweise nichts mit Comics zu tun haben. Das Genre ist ernst geworden und wird letztlich auch so wahrgenommen. Die Helden erscheinen mit ihren Sorgen und Nöten realer als je zuvor, egal wie phantastisch sie auch sind. Fans von stupider Action bemängelten damals die Ruhe, mit der die Figuren dem Zuschauer vorgestellt wurden, doch gerade das war es, wodurch diese Verfilmung zu etwas ganz besonderem wurde.
Mit X-Men 2 setzt Regisseur Bryan Singer diesen Trend fort. Das soll aber ganz bestimmt nicht heißen, dass es keine Action gibt. Im Vergleich zum ersten Teil ist der Nachfolger nur etwas erwachsener geworden, was man unter anderem daran merkt, dass Wolverine seine Krallen öfter benutzen muss, als es sogar ihm lieb sein dürfte. Die Grenzen zwischen Gut und Böse beginnen ein wenig zu verwischen - eine Entwicklung, die der Stimmung des Films eine hintergründige Spannung verleiht.
Doch nicht zuletzt sind es die feine Dosis intelligenten Humors und die vielen Kleinigkeiten, die den Film weit über ein bloßes Superhelden-Spektakel stellen. Das beginnt mit den tollen Figuren, setzt sich mit sinnvollen Dialogen fort und endet mit dem meisterhaften Handwerk aller Beteiligten.
Alles in allem also ein Kinoerlebnis, wie man es von jeder Comicverfilmung wünscht. Man merkt einfach, dass sich  wirklich jemand Gedanken bei der Umsetzung von den X-Men gemacht hat. Der erste Teil war schon gut, doch dieser ist noch besser!

PS: Wer die Chance hat, die den Film in der englischen Version anzuschauen, sollte dies unbedingt tun. 
       Denn der deutsche Mutant Nightcrawler betet überwiegend in seiner Heimatsprache und hat einen 
       mörderhaften Akzent - das gibt der Figur einen irgendwie genau den richtigen Stil.

Patrick Stewart---Professor Charles Xavier 
Hugh Jackman---Logan - "Wolverine" 
Ian McKellen---Erik Lehnsherr - "Magneto"
Halle Berry---Ororo Munroe - "Storm" 
Famke Janssen---Dr. Jean Grey 
James Marsden---Scott Summers - "Cyclops"
Rebecca Romijn-Stamos---"Mystique"
Brian Cox---General William Stryker 
Alan Cumming---Kurt Wagner - "Nightcrawler"
Bruce Davison---Senator Robert Kelly 
Anna Paquin---Marie D'Ancanto - "Rogue"
Kelly Hu---Yuriko Oyama 
Aaron Stanford---John Allerdyce - "Pyro"
Katie Stuart---Kitty Pryde 
Michael Reid MacKay---Jason

Drehbuch: Michael Dougherty / Daniel P. Harris 
Regie: Bryan Singer

www.x-men2-derfilm.de

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