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DAS WUNDER VON BERN
Ein wahres deutsches Märchen
Deutschland 2003

Deutschland im Jahre 1954 - das Land erholt sich Mühsam von den Schrecken des Krieges. Noch immer liegt die Wirtschaft am Boden zerstört und die allgemeine Niedergeschlagenheit der Menschen sitzt tief. Da wirkt die Nachricht, dass die deutsche Nationalmannschaft in der Weltmeisterschaft Spiel um Spiel gewinnt und es schließlich bis zum Endspiel schafft, beinahe wie eine Erlösung. Die Leute sind begeistert und spüren eine Energie wie schon lange nicht mehr. Unter ihnen ist auch der kleine Matthias - ein begeisterter Fußballfan und Freund von Helmut Rahn. Zu gern würde er die Spiele seines Idols im Radio verfolgen, doch leider versucht sein Vater, der gerade aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist, mit strenger Härte, seine Stellung als Familienoberhaupt wiederherzustellen. Erst als sein älterer Bruder das Weite sucht, beginnt der Vater, die Vergangenheit zusammen mit seiner Familie zu verarbeiten. Und schließlich machen er und Matthias sich auf, um das Wunder von Bern zu erleben...

Das Deutsche Kino ist noch nicht tot - soviel steht seit diesen Tagen fest. Wie lange mussten wir auf ein Lebenszeichen warten, und nun kommt der erste Herzschlag seit langem wie ein Paukenschlag daher. Mit diesem Film wird sich Sönke Wortmann für immer in der Filmgeschichte festheften. "Das Wunder von Bern" dürfte wohl ohne Zweifel sein Meisterwerk sein - eines, das sich durchaus mit Hollywood messen lassen kann. Dass die Geschichte über die legendäre 54er-Elf um Sepp Herberger ein Hit werden würde, war abzusehen, doch dass die Inszenierung mit ihren guten Darstellern und den tollen Effekten (das Berner Stadion gibt es schließlich nicht mehr) derart mitreißend ist, davon hatte man vielleicht nur träumen dürfen. Selbst wenn die exakt nachgestellten Fußballszenen leider etwas steif wirken, haben am Ende sogar die härtesten Männer Tränen in den Augen. 
Spätestens dann ist auch die eine oder andere Atempause in der Handlung vergessen. Ein deutscher Film wäre kein deutscher Film, würde man nicht ein Drama daraus machen - zumindest in Teilen. Doch in diesem Fall passt die Geschichte um den Kriegsheimkehrer einigermaßen gut hinein, auch wenn gerade sie für die eine oder andere Länge verantwortlich ist. Aber dadurch wird einem zumindest bewusst, wie die Stimmung zu jener Zeit in unserem Lande war. Ergänzt wird die dichte Atmosphäre durch eine enorm realistische Kulisse und Ausstattung, bei der man sich zu wundern beginnt, wie dieses Werk nur 7,5 Mio. Euro kosten konnte. Für den nötigen Humor sorgen die vielen kleinen Anekdoten vom damaligen Alltag ("Bänd ist nur ein anderer Name für Musikkapelle, klingt aber besser.") und die Ursprünge von Herbergers berühmten Fußballweisheiten, die allesamt höchst amüsant sind.
Aber das Bemerkenswerteste an diesem Film ist, dass es ihm gelingt, Jung wie Alt gleichermaßen in die Kinos zu locken. Da sitzt der 6jährige neben dem Rentner, und beide jubeln den Spielern begeistert zu (hier in Münster haben die Leute während des Films tatsächlich gejubelt!). Die einen wollen es noch einmal erleben, und die anderen wollen dieses Erlebnis nachholen. Und beides gelingt!

Louis Klamroth----Matthias Lubanski 
Peter Lohmeyer----Richard Lubanski 
Sascha Göpel----Helmut Rahn 
Peter Franke----Sepp Herberger 
Knut Hartwig----Fritz Walter 
Johanna Gastdorf----Christa Lubanski 
Mirko Lang----Bruno Lubanski 
Birthe Wolter----Ingrid Lubanski 
Katharina Wackernagel----Annette Ackermann 
Lukas Gregorowicz----Paul Ackermann 

Buch: Rochus Hahn, Sönke Wortmann
Regie: Sönke Wortmann

www.daswundervonbern-derfilm.de

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