Whale
Rider
Drama
Neuseeland / Deutschland
2003
Ihre Geburt war
kein freudiges Ereignis, weiß die junge Paikea zu erzählen.
Neben ihrer Mutter ist damals auch ihr Zwillingsbruder gestorben. Ein tragisches
Ereignis - vor allem für ihren Großvater, den Häuptling
der ortsansässigen Maori-Gemeinde, denn eben dieser Junge sollte einmal
seine Nachfolge antreten und das Dorf auf den Weg in eine gute Zukunft
führen. All diese Hoffnungen sind nun erschüttert. Zwar hat Paikea
von ihrem Vater den Namen des legendären Wahlreiters bekommen, der
einst ihr Volk nach Neuseeland brachte, aber als Mädchen kommt sie
nicht als Anführerin in Frage. Jener Umstand hält sie jedoch
nicht davon ab, heimlich den Unterrichtsstunden ihres Großvaters
zuzuhören, der nun unter allen Jungen des Dorfes nach einem würdigen
Nachfolger sucht. Dass sie auf diese Weise mit den ältesten Traditionen
ihrer Kultur bricht, wird Paikea erst später klar...
Die
Deutschen sollten sich wirklich aufs Geldgeben beschränken und das
Inszenieren anderen überlassen, denn dabei kommen zumeist wunderbare
kleine Filmjuwelen ans Tageslicht. "Kick it like Beckham" war so ein Fall,
und dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es für einen mitreißenden
Film kein Millionen-Budget bedarf. Nur die Geschichte ist wichtig. Und
die wird in "Whale Rider" feinfühlig und ohne Kitsch ruhig erzählt.
Der Regisseurin gelingt das Kunststück, die Mythen und Legenden der
neuseeländischen Maori so geschickt zwischen den alltäglichen
Sorgen unserer Zeit zu verpacken, dass sie niemals ins Esoterische abheben.
Im Vordergrund steht nicht eine weltverbesserische Lebensart, sondern der
Bruch und gleichzeitige Erhalt von Traditionen. Dennoch wird der Film von
einem Zauber erfüllt, der zu Tränen rührt und trotz der
gemächlichen Erzählweise den Zuschauer durchgehend fesseln kann.
Einen Großteil
zu dieser Wirkung tragen auch die authentischen Darsteller bei. Allen voran
die junge Keisha Castle-Hughes, die sich mit einem beeindruckenden Schauspiel
dem Publikum vorstellt und wohl nicht so schnell von der Leinwand verschwinden
wird. (Zur Zeit dreht sie "Star Wars - Episode 3".)
"Whale Rider" ist
bestimmt kein Film fürs Action-Publikum. Aber all jene, die in die
mystischen Atmosphäre eintauchen können, werden ein wunderschönes
Filmerlebnis haben, das man im Gedächtnis behält.
Keisha Castle-Hughes----Paikea
Rawiri Paratene----Koro
Vicky Haughton----Nanny
Flowers
Cliff Curtis----Porourangi
Grant Roa----Uncle
Rawiri
Mana Taumaunu----Hemi
Rachel House----Shilo
Taungaroa Emile----Willie
Tammy Davis----Dog
Mabel Wharekawa----Maka
Rawinia Clarke----Miro
Tahei Simpson----Miss
Parata
Roi Taimana----Rewi
Elizabeth Skeen----Rehua
Tyronne White----Jake
Romanvorlage:
Witi Ihimaera
Drehbuch und Regie:
Niki
Caro
www.whalerider.de
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