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DIE UNGLAUBLICHEN
[ The Incredibles ]
Superhelden-Parodie
USA 2004

Superhelden zu haben, ist schon ein echtes Glück für eine Stadt... sollte man meinen. Sie beschützen die Hilflosen, jagen die Schurken und retten die Welt am laufenden Band. Leider geht dabei eben so einiges zu Bruch. Als dann die Branche auch noch mit Schadensersatzklagen überzogen wird, beschließt die Regierung, die Superhelden in den Vorruhestand zu versetzen. Besonders Mr. Incredible, einer der besten seiner Zunft, hat an diesem Los schwer zu knabbern. Fortan arbeitet er als ganz gewöhnlicher Angestellter bei einer Versicherung. Auch seine Frau, ehemals "Elastigirl", und die beiden Kinder müssen sich im Zaum halten, was gar nicht so einfach ist. So nimmt Mr. Incredible freudig das Angebot eines Rüstungsunternehmens an, für das er die neusten Waffen testen soll. Endlich kann er seine Superkräfte wieder rauslassen. Dummerweise weiß seine Frau nichts von dieses Eskapaden und versteht die Sache mit den "Firmentagungen", auf die ihr Mann nun regelmäßig verschwindet, irgendwie falsch...

Dieser Film ist nichts für kleine Kinder! Das heißt, zumindest nicht für die ganz kleinen, die Pixar mit "Findet Nemo" oder "Toy Story" noch angesprochen hat. Doch pünktlich zum auslaufenden Vertrag mit Disney, die merkwürdigerweise das einzige Studio gehen lassen, das dem Mäusekonzern noch satte Gewinne erwirtschaftete, wenden sich die Animationskünstler nun eher an die Zielgruppe des Konkurrenten Shrek. Und was dabei rausgekommen ist, setzt wirklich neue Maßstäbe. Und das nicht nur in Sachen Detaillreichtum und Tricktechnik, sondern vor allem auch in Action und Story. Zum ersten Mal sind Menschen die Hauptfiguren in einem Computertrickfilm. Dank diverser Softwareneuerungen und einem comicartigen Design, wachsen einem die Incredibles auch sofort ans Herz. Vor allem aber nimmt sich der Film die Zeit, unsere Helden ausführlich vorzustellen - einer der großen Pluspunkte der Handlung. Action ist zwar schön und gut, aber wenn die Charaktere sich nicht entwickeln können, fehlt einfach was (siehe zuletzt "Das Vermächtnis der Tempelritter"). So kommt der Abspann auch erst nach fast zwei Stunden, denn auf ein ausgiebiges Krawumm und toller Situationskomik wollte man natürlich ebenfalls nicht verzichten. Herausgekommen ist eine höchst turbulente, spannungsgeladene Parodie auf X-Men, Supermann und allen anderen Superhelden, deren nostalgischer Soundtrack an die frühen James-Bond-Abenteuer erinnert. Wirklich unglaublich!

Drehbuch und Regie: Brad Bird

www.incredibles.com

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