UNDERWORLD
Horror-Action
USA 2003

Seit annähernd 600 Jahren tobt auf der Erde unbemerkt von den normalen Menschen ein blutiger Krieg. Vampire und Werwölfe machen Jagd aufeinander und nehmen dabei kaum Rücksicht auf Verluste. Zu den verwegensten Kriegern der Blutsauger gehört die hübsche Selene. Nachdem ihre Familie vor Jahrhunderten bei einem Angriff der Lykaner ums Leben kam, ist sie nicht unbedingt gut auf Werwölfe zu sprechen. Als nun deren Anführer getötet werden konnte, scheint der Sieg in greifbare Nähe gerückt zu sein. 
Doch dann taucht plötzlich ein Mensch auf der Bildfläche auf, der etwas Besonderes zu sein scheint, zumindest wollen Selenes Feinde sich ihm um jeden Preis bemächtigen. Also macht auch sie sich auf die Suche nach dem jungen Mann. Aber als sie ihn findet, wurde dieser bereits von einem Werwolf gebissen...

Dass Hollywood gerne von sich selbst klaut, ist ja kein Geheimnis. Immer dann, wenn etwas erfolgreich war, kommt jemand, der auf den Zug aufspringt, um etwas vom Kuchen abzubekommen - und sei es nur ein Krümel. So ist es auch nicht verwunderlich, dass "Underworld" mit seinem düster eleganten Stil arg an "Blade" erinnert. Daran können auch die Beteuerungen des Regisseurs, es sei alles seine Idee, rein gar nichts ändern. 
Nichts desto trotz gelingt dem Film etwas, was der eigentlichen Fortsetzung von "Blade" nicht gelungen ist: Es ist so gut wie das Vorbild. Natürlich ist "Underworld" in seiner Gesamtheit wenig originell, aber dies nimmt er für sich auch gar nicht in Anspruch. Dafür ist die Geschichte um Längen besser als "Blade 2" und kann schon für das eine oder andere Hochziehen der Augenbraue sorgen. Bis fast zum Schluss ist man sich nicht sicher, zur welcher Seite man nun halten soll. Hinzu kommen eine paar nette Splatterszenen und eine feine Dosis trockenen Humors. Das vierte Popcorn aber verdankt er alleine der bezaubernden Kate Beckinsale, die die blutleere Kämpferin besser verkörpert, als man ihr vielleicht zugetraut hätte. (Zumindest ist es mir das wert.)
Letztlich ist "Underworld" einfach gute, solide Unterhaltung. Und dafür muss man Hollywood im Zeitalter von Remakes und Sequels schon dankbar sein.