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TRAUMSCHIFF SURPIRSE
PERIODE 1
Science-Fiction-Parodie
Deutschland 2003

Irgendwann in ferner Zukunft hat die Menschheit das Weltall erreicht und reist nun in guter alter Star-Trek-Manier durch die Galaxie, um sich mit Außerirdischen anzulegen. Doch die eigentliche Gefahr kommt direkt aus der Nachbarschaft: Die Bewohner der Marskolonie geben sich nicht mehr damit zufrieden, nur die zweite Geige im Sonnensystem zu spielen, und strecken ihre gierigen Finger nach dem blauen Planeten aus - allen voran der finstere Lord Jens Maul.
Um die drohende Niederlage abzuwenden, setzt die Erdführung all ihre Hoffnungen auf eine Zeitreise. Wenn man von Anfang an die Besiedelung des Mars' verhindert, kann dieser später auch nicht mehr angreifen. So der Plan! Da die Ausführung aber überaus gefährlich ist, wählt man für die Mission eine Crew, auf die man am ehesten verzichten kann. Die heterophobe Mannschaft der Surprise soll es richten. Nur ist die gar nicht begeistert, schließlich bereitet man sich schon seit Tagen aud die Wahl zur Miss Waykiki vor. Doch Befehl ist Befehl, und so macht man sich auf in die Vergangenheit. Dass bei soviel geballter Kompetenz nicht alles glatt geht, ist abzusehen...

Das Bully Herbigs neue Komödie ein Flopp wird, war nach dem überwältigenden Erfolg von "Der Schuh des Manitus" so wahrscheinlich, als wie die Gerhard Schröder Bundeskanzler bleibt. Und tatsächlich scheint auch diese Parodie für ein weiteres Jahr die deutsche Kinolandschaft zu renaturieren. Natürlich waren die Erwartungen hoch, und die ersten Trailer ließen angesichts der grandiosen Special-Effects, die George Lucas' ILM in nichts nachstehen, einen ebenso tollen Science-Fiction-Spaß vermuten. Leider hat Bully bei diesem Werk an eines nicht gedacht: Die Geschichte. So etwas wie eine Handlung gibt es nämlich nicht. Die Sache mit der Zeitreise dient lediglich als Wäscheleine, auf der ein Schwulengag und Filmzitat nach dem anderen aufgehängt wurde - und alles ohne Raumschiff. Die Messlatte (ein Schelm, der bei diesen Wort an Zweideutiges denkt!) pendelt dabei zwischen absolut genialer Situationskomik und komplett platter Zoten. Leider ist die letztere Variante weitaus häufiger anzutreffen. Selbst das ansonsten charmant tuntige Auftreten der Surprise-Crew geht einem irgendwann einfach nur noch auf die Nerven. Und wären da nicht diese seltenen Momente originellen Humors, wäre der Film kaum zu ertragen gewesen.
Letztlich hat sich das Ensemble der Bully-Parade hier weit unter Wert verkauft. Angesichts des Erfolges des Vorgängers war man wohl ein wenig zu leichtsinnig. Da wird es Bully schwer haben, vergleichbare Massen für seinen nächsten Film interessieren zu können. Der soll zwar ganz anderes anders werden, aber die Filmverleiher werden sich selbst bei einem düsteren Drama wohl nicht davon abhalten lassen, auf das Plakat Von den Machern von "Der Schuh des Manitu" und "Traumschiff Surprise" zu schreiben. Als Gütesiegel ist dieser Spruch jedenfalls nicht mehr zu gebrauchen.

Michael "Bully" Herbig----Mr. Spuck
Christian Tramitz----Captain Kork
Rick Kavanian----Schrotty / Lord Jens Maul / Pulle
Til Schweiger----Rock Fertig-Aus
Anja Kling----Prinzessin Metapha
Sky Dumont----Herzog William der Letzte

Drehbuch: Michael Herbig / Alfons Biedermann / Rick Kavanian
Regie: Michael "Bully" Herbig

www.traumschiff-surprise.de

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