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TOMB RIDER 2
Die Wiege des Lebens
[ Lara Croft: Tomb Raider - The Cradle of Life ]
Abenteuer-Action
USA 2003

Alles, was verloren geht, will auch gefunden werden. Mit diesem Grundsatz jagt die ebenso laszive wie schwerreiche Lara Croft verschollenen Artefakten und historischen Schätzen hinterher. Ein solcher wird eines Tages durch ein Erdbeben nahe der griechischen Küste freigelegt. Sogleich beginnen sich sämtliche Schatzsucher der Welt dort zusammenzurotten, doch nur Lara gelingt es schließlich, zu einem geheimnisvollen Tempel vorzudringen. In ihm verbirgt sich eine nicht minder mysteriöse Kugel, die den Weg zu Pandaoras Büchse weisen soll - jenem legendären Behältnis, das das Übel der Welt beinhaltet.
Da ist es abzusehen, dass gewisse Archäologen nicht nur hehre Absichten verfolgen. Eben jene Kollegen jagen Lara die Kugel, gleich nachdem sie sie gefunden hat, wieder ab und machen sich aus dem Staub. Das lässt sich diese natürlich nicht bieten und heftet sich zusammen mit einem alten Bekannten an die Fersen der Grabräuber. Ihre Suche führt die beiden einmal rund um den Globus und auf die Spur zu einem machtbesessenen Wissenschaftler, der in der Büchse die ultimative Biowaffe zur Beherrschung der Menschheit vermutet...

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft - selten brachte es ein Werbemotto derart exakt auf den Punkt. Lediglich die Reihenfolge wurde ein wenig abgeändert. Ansonsten aber bleibt sich der Film treu und hält sich im Wesentlichen an die Vorgaben der Computerspiele. Wieder einmal muss Lara ein geheimnisvolles Artefakt vor einem bösen Schurken beschützen und tourt dabei von einem Urlaubsziel zum nächsten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Fortsetzung nicht vom ersten Tomb-Raider-Film, der die Fans mit dieser Konstruktion nach Schema-F damals nur mäßig begeistern konnte. Da war es schön zu hören, dass sich Jan de Bont um die Fortsetzung kümmern würde. Der actionerfahrene Regisseur und Kameramann ("Speed", "Twister") sollte eigentlich keine Probleme haben, den lauen Vorgänger zu toppen.
Letztlich ist ihm dies auch gelungen - allerdings nur in Teilen. Wo es dem Erstling an Charme fehlte, wird Lara Croft ihrem Image dieses mal mehr als gerecht. Sie klettert, schießt und verdreht der Männerwelt nicht nur mit ihrem linken Haken die Augen. Vor allem aber agieren die Bösewichte, zu denen auch der deutsche Supermime Til Schweiger gehört,  nicht mehr so laienhaft und stellen einen echten Gegner dar. Zuweilen gelingt es ihnen sogar, Lara in die eine oder andere Bedroullie zu bringen, aus der sie aber natürlich immer wieder mit einem verführerischen Lächeln hervor geht.
Leider war es das schon mit den Verbesserungen. Die Story wurde wieder einmal arg vernachlässigt und ist im Grunde genommen nur eine Variation der Vorgängerhandlung. Lediglich der Beginn des Films erfüllt die Hoffnungen auf etwas mehr Spannung und Abwechslung und ist merkwürdigerweise weitaus besser und actionreicher inszeniert als das künstlich dramatisierte Finale. Generell kann der Film nicht verhindern, ein ums andere Mal wie eine Reisesendung zu wirken. Die meisten Orte hätte man beliebig wählen können und sind somit nicht an die Handlung gebunden. Zudem weiß man gleich zu Beginn, warum es geht, wer die Bösen sind und wie das alles enden wird. Wären da nicht die tollen Stunts und eine wunderbar feurige Angelina Jolie, käme das Niveau nicht über ein B-Movie hinaus.
"Käme" - wohlgemerkt. Denn trotz aller Schwächen ist "Die Wiege des Lebens" im Vergleich zum Vorgänger ganz sicher keine Enttäuschung. Und so werden  Fans bestimmt ihren Spaß haben, während alle anderen einfach ein unterhaltsames Abenteuer zu sehen bekommen, dass aber lediglich durch seine tolle Heldin im Gedächtnis bleiben wird.

Angelina Jolie----Lara Croft
Gerard Butler----Terry Sheridan
Ciarán Hinds----Jonathan Reiss
Chris Barrie----Hillary 
Noah Taylor----Bryce
Djimon Hounsou----Kosa
Til Schweiger----Sean
Simon Yam----Chen Lo
Terence Yin----Xien
Daniel Caltagirone----Nicholas Petraki
Fabiano Martell----Jimmy Petraki
Jonathan Coyne----Gus Petraki

Drehbuch: Steven E. de Souza / James V. Hart / Dean Georgaris
Regie: Jan de Bont

www.t-online.de/tombraider2

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