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TOMB RAIDER
Abenteuer-Action
USA 2001

Seit ihr Vater vor 10 Jahren bei einer Reise gestorben ist, lebt Lara Croft zusammen mit ihrem Butler und dem Tüftler Bill in ihrem Schloß und versucht, die Zeit mehr oder weniger in wahrsten Sinne des Wortes tot zu schlagen. Auch das ewige Touren durch die Welt kann sie nicht mehr begeistern. Dann entdeckt sie eines Tages eine merkwürdige Uhr unter der Treppe, die erst jetzt zu ticken angefangen hat, wo sich die Planeten des Sonnensystems in einer Reihe aufzustellen beginnen. Diese bringt Lara auf die Spur eines Geheimbundes, der seit 5000 Jahren darauf wartet, mit Hilfe eines mystischen Dreiecks die Weltherrschaft an sich zu reißen. Dumm nur, daß dieses Artefakt in zwei Teile zerbrochen ist und an verschiedenen Orten auf der Welt versteckt wurde. Die Jagd beginnt...

Eigentlich müßte dieser Film genau nach meinem Geschmack sein: Ein Abenteuer mit einer angenehm anspruchslosen Handlung und tollen Figuren. Doch bei "Tomb Raider" paßt dieses Rezept vorne und hinten einfach nicht zusammen, zumal man an die Verfilmung DES Computerspiel-Kultes höhere Erwartungen gestellt hat als sonst. Und wenn ein Film vorgibt, mit "Indiana Jones" auf einer Stufe zu stehen, dann darf er auch nicht meckern, wenn man ihn damit vergleicht.
Zuerst die gute Nachricht: Die Effekte, Kulissen und Action sind wirklich toll - auch wenn durch die zu schnellen Schnitte einiges ihrer Optik verloren geht. Nun die schlechte Nachricht: Die ganze Handlung ergibt überhaupt keinen Sinn. Selbst die Computerspiele sind anspruchsvoller. Da ist es nicht hilfreich, daß gleich zu Beginn eine dieser Jetzt-erklären-wir-dem-dummen-Zuschauer-worum-es-geht-Szenen kommt, mit der die Spannung endgültig hinüber ist. Keine Überraschungen mehr. Bei der arg zusammengezimmerten Story wüßte man ohne diese Erklärung nach Art der Teletubbies aber auch gar nicht, warum die Figuren was tun, wenn sie nicht gerade absolut platte Dialoge von sich geben. Egal, wie groß der Dschungel von Kambodscha auch sein mag, irgendwie kommt man immer zufällig an genau dem Eingang des Tempels vorbei, den man gerade sucht. Und auch sonst bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als sich zu sagen: Die wissen schon, was sie dort machen - warum auch immer. Die einzelnen Szenen des Films bauen einfach nicht aufeinander auf, sondern verknüpfen mehr oder weniger sinnlos die aufwendigen Actionszenen. So toll diese auch aussehen, der ganze Film kann mit seiner dünnen Atmosphäre einfach niemanden mitreißen. Kurzum: Das Drehbuch ist von Grund auf scheiße, und der Film irgendwie lieblos auf die Leinwand geworfen.
Einzig Angelina Jolie alias Lara Croft ist wirklich sehenswert. Und wie sehenswert! Es scheint, als wäre sie vom lieben Gott für diese Rolle auf die Welt gebracht worden zu sein. In dieser Hinsicht paßt einfach alles. Abgesehen davon ist sie die einzige Person, die die Bezeichnung Schauspieler verdient. Schade nur, daß sich Lara mit so strohdumm daherlabernden Gegnern rumschlagen muß, die man im Computerspiel schon im ersten Level einfach weggeballert hätte. Ansonsten gibt es aber noch die eine oder andere gelungene Anspielung auf das Game, nur der Humor ist generell doch zu kurz gekommen.
Fazit: Verschenkt!

Darsteller: Angelina Jolie, Jon Voight, Noa Taylor, Daniel Craig, Ian Glen
Regie: Simon West

www.tombraidermovie.com Die Homepage ist schnell zu laden und frei von unnötigen Spielereien. Neben den normalen Filminfos gibt es noch eine gut ausgestattete Bildergalerie, schöne Wallpaper und einen erstklassigen Bildschirmschoner.

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