SUPER SIZE ME
Dokumentation
USA 2004
von Morgan Spurlock

Amerika ist ein Land der Extreme. Und das neuste Extrem ist die Fettleibigkeit. Wo die Europäer noch vollschlank sind, quillen bei den Ammis die Rettungsringe gleich bis über die Knie. Der Schuldige ist schnell gefunden: Zuviel Fast Food. Alleine in Manhatten gibt es 85 McDonalds. Hinzu kommen zahllose andere Schnell-Futter-Ketten, die teilweise bis zu 2,5-Liter-fassende Kanister als Trinkbecher anbieten. 
Selber schuld, mag man schnell sagen, wenn sich dicke Menschen selbst vor Gericht beschweren, sie würden von den Konzernen gegen ihren Willen gemästet werden. Doch ist es wirklich so einfach?
Dieser und anderer Fragen geht der Dokumentarfilmer Morgan Spurlock nach, während er in einem Selbstexperiment die Folgen von Fast Food erkundet. 30 Tage lang darf er sich nur von McDonalds-Produkten ernähren - morgens, mittags und abends jeweils ein komplettes Menü. Hinzu kommt, dass er seine täglichen Bewegung auf den amerikanischen Durchschnitt beschränkt, was letztlich dazu führt, dass er quasi nach dem ersten Gang zu Toilette nur noch ein Taxi nehmen darf. Die entscheidende Regel aber lautet, dass er immer, wenn er die Menü-Option "Super Size" angeboten bekommt, Ja sagen muss.
Die Folgen sind selbst für die begleitenden Ärzte unerwartet dramatisch: Unter anderem  Übergewicht, Leberverfettung und psychische Abhängigkeit(!).
Amüsant und erschreckend zugleich porträtiert Spurlock die mangelnde (Ess-)Kultur in den USA. Ähnlich wie Michael Moore fördert er die Schattenseiten des American Way of Life zu Tage, geht dabei aber weitaus weniger reißerisch vor als sein Kollege, was allerdings bestimmt kein Nachteil ist. Schon die täglichen Konflikte zwischen Spurlock und seiner Freundin, eine Veganerin, sind höchst unterhaltsam. Auch sonst gibt es eine Menge, worüber man sich als Europäer nur kopfschüttelnd wundern kann, wohl wissend, dass wir von solchen Verhältnissen nicht mehr allzu weit entfernt sind.
Letztendlich ist der Film die perfekte Starthilfe für jeden, der eine Diät plant. Zu sehen, wie der Körper bei 5000 Kalorien pro Tag aus Zucker und Fett radikal zu Grunde geht, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Obwohl McDonalds sich anfangs nicht gemeldet hat, haben sie in Amerika die "Super Size"-Option aus dem Programm genommen. Angeblich hat dies aber nichts mit dem Film zu tun. Doch das glauben ihnen nicht einmal die naiven Ammis.