SHAOLIN KICKERS
[ Shaolin Soccer (Siu lam juk kau) ]
Fußball-Komödie
Honkong 2001

Seit Bruce-Lee-Verschnitt Sing mit seinen Brüdern das Shaolin-Kloster verlassen hat, geht es mit ihrer Sippe steil bergab. Keine anständige Wohnung, kein vernünftiger Job und keine guten Aussichten für die Zukunft. Lediglich Sing träumt noch davon, den Menschen die Kunst des Kongfu nahe zu bringen und damit den einen oder anderen Taler verdienen zu können. Doch erst, als er dem ehemaligen Fußballstar und -trainer Fung begegnet, scheint sein Traum Wirklichkeit zu werden. Gemeinsam mit seinen Brüdern stellen sie eine Mannschaft auf die Beine, die Dank ihrer sensationellen Künste nahezu unbesiegbar ist. Doch dann treffen sie im großen Fußballturnier auf den fiesen Trainer Hung, der einst Fungs Karriere beendete und nun auch dem Shaolin-Team mit üblen Mittel arg zusetzt...

Also, diesen Film richtig zu bewerten, ist einfach unmöglich. Er entspringt einer Kultur, die wir Europäer definitiv nicht verstehen. Einer Kultur, für ein guter Film anscheinend keine richtigen Darsteller und auch keine Story benötigt. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass dieser - zugegeben - charmante Trash aus Fernost zum erfolgreichsten Film des Jahres 2001 in Hongkong geworden ist.
Auch wenn die digitalen Effekte durchaus sehenswert sind (z.B. mit Überschall fliegende Bälle, die eine Schneise der Verwüstung hinter sich herziehen), und die Szenen sowie Figuren herrlich schräg rüberkommen, erkennt man einfach nicht, ob all dieser Klamauk nun freiwillig oder unfreiwillig komisch sein soll. Nur hin und wieder schimmert mal so etwas wie Wortwitz oder Situationskomik durch, ansonsten aber bleibt der Humor weit unterhalb der kalauerschen Schmerzgrenze. Von Logik und Spannungsaufbau scheinen die Macher auch noch nichts gehört zu haben.
Wie gesagt, es ist einfach ein komplett anderer Kulturkreis. Aber Darsteller und Regisseure wie Chow Jun Fat, Michelle Yeoh oder Yimou Zhang beweisen, dass asiatische Filme den höchsten internationalen Ansprüchen mehr als gerecht werden können. Selbst Jackie Chans frühere Komödien (z.B. "Der starke Arm der Götter") sind zum Teil richtig gut. Da passt dieser Streifen irgendwie so gar hinein.
Trotz alle dem scheint er irgendetwas zu haben. Ich habe keine Ahnung was es ist, aber eines ist sicher: "Shaolin Soccer" ist ein Film, bei dem niemand gezwungen werden darf, ihn sich anzusehen.