SHANGHAI KNIGHTS
Komödie
USA 2003

"Roy O'Bannon gegen die Todesmumie" - so lautet das neuste Abenteuer unseres eher übermotivierten Westernhelden. Aber zumindest in den Romanen ist er der Meisterschütze, der er auch im Alltag vorgibt zu sein. Nur leider hat das nicht verhindern können, dass seine Frau über alle Berge und das mühsam erbeutete Gold verjubelt ist. Eben dieses Geld benötigt nun Chon Wang, um den Mörder seines Vaters im fernen England verfolgen zu können. Zwar kann auch auf anderem Wege eine Überfahrt organisiert werden, aber bald merken die beiden, dass auf der Insel die Uhren ein wenig anders ticken. Erst mit ein wenig Hilfe von Einheimischen und Chons Schwester kommen sie dem Mörder auf die Schliche. Leider stellt der Beschuldigte einen angesehenen Lord dar, an den sich selbst Scottland Yard nicht heranwagt. Sein Plan ist es, den Thron Englands an sich zu reißen. Nur angesichts der Tatsache, dass Lord Rathbone in der Thronfolge gerade mal an zehnter Stelle steht, droht so manch Adeligem ein verfrühtes Ableben...

Man muss schon ein wenig lebensmüde sein, um sich mit dem Herrn der Ringe um die Gunst des Kinopublikums zu schlagen. Da haben selbst zwei kampferprobte Haudegen wie Jackie Chan und Owen Wilson keine Chance gegen die zigtausend Mann starken Armeen Mittelerdes, wobei die beiden Filme gar nicht miteinander zu vergleichen sind. Vielleicht hätte man Shanghai Knights noch als Alternative zu dem Ringträger Frodo ansehen können, aber letzterer belegt in den meisten Städten gleich so viele Säle, dass den Underdocks das Überleben schon ganz schön schwer macht wird.
Eigentlich schade, denn die Fortsetzung von "Shanghai Noon" ist recht aufwendig und mit viel Liebe zum Detail gemacht worden. Vor allem aber ist er um ein Vielfaches amüsanter als die letzten beiden Arbeiten von Jackie Chan, für den bei der Auswahl des Drehbuchs offenbar nur eine Devise gilt: Bloß keinen Bösewicht spielen. Das ist zwar ein löbliches Lebensmotto, kann aber für die Zuschauer auf Dauer ein wenig langweilig werden.
Zum Glück gibt es in diesem Fall aber eine Menge Kleinigkeiten, die für einen hohen Unterhaltungswert sorgen. Immer dann, wenn abwechselnd der amerikanische und britische Way-of-Life auf die Schippe genommen wird, gibt es ordentlich was zum Lachen. Das kann man vor allem auch bei den originellen Prügelszenen, für die Jackie Chan so berühmt ist. Und wenn Jack The Ripper sein Fett wegbekommt, spätestens dann hat sich einem die Philosophie des Film offenbart: Spaß haben!