SCHIFFSMELDUNGEN
Drama
USA 2001

Gute Menschen haben es schwer im Leben. Vor allem, wenn man so naiv wie R.G. Quoyle ist. Seine kaltherzige Frau hält ihn für langweilig, und sein Job in einer Druckerei dürfte wohl zu den stupidesten der Welt gehören. Dennoch ist Quoyle zufrieden. Erst als eines Tages sein Vater stirbt und seine Tante Agnis vorbeikommt, um die Urne zu holen, wagt er es, aus seiner gewohnten Umgebung auszubrechen und mit seiner Tochter zu den Wurzeln seiner Familie zurückzufinden. Zusammen mit Agnis bricht er auf zu einem kleinen Fischerdörfchen in Neu England. Dort bekommt er wieder einen Job bei der Zeitung - allerdings als Reporter. Zuständig für die Schiffsmeldungen, lernt er bei seiner Arbeit zum ersten mal echte Freunde kennen. Unter anderem die Kindergärtnerin Wavey Prowse. Auch in deren Leben ist nicht alles zum Besten verlaufen. Nach und nach lernen sich die beiden geschundenen Seelen näher kennen. Doch dann stößt R.G. auf die dunkle Geschichte der Quoyles...

Ohne Zweifel gehört Kevin Spacey zu den besten Darstellern unserer Zeit. Dieses Drama ist dafür ein weiterer Beweis. Doch auch die anderen Schauspieler laufen zu Bestleistungen auf, wodurch der eigentlich zähe Stoff um einiges zugänglicher wird. Eine feine Dosis trockenen Humors macht "Schiffsmeldungen" zu einem angenehmen Film, der trotz der ruhigen Story und der eher trostlosen, aber gleichzeitig wunderschönen Landschaft, nie langweilig wird. Schnell wächst einem die Figur des R.G. Quoyles ans Herz. Dessen naive Gewöhnlichkeit ist ein wohltuender Gegensatz zu den in Hollywood zelebrierten Alltagshelden, die es in der Realität nie geben wird. Und gerade deswegen ist "Schiffsmeldungen" einfach ein schöner Film, der neben seinem Tiefgang auch herrlich amüsantes zu bieten hat.