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Disney's
DER SCHATZPLANET
Zeichentrick-Abenteuer
USA 2002

Schon als kleines Kind träumte Jim Hawkins von den Abenteuern des berüchtigten Piraten Flynt. Und natürlich gehört zu einer großartigen Legende auch ein ebenso großartiger Schatz. Jahre später ist von Jims Träumen nicht mehr viel übrig geblieben. Vom Vater sitzengelassen schlagen sich er und seine Mutter mehr schlecht als recht mit einer Taverne durchs Leben. Ihr tristes Dasein bekommt jedoch einen unerwarteten Schubs ins Abenteuer, als eines Tages ein schwer verletzter Reisender in ihr Lokal kommt und Jim mit dem letzten Atemzug eine Schatzkarte übergibt. Zusammen mit dem leicht verrückten Astronom Dr. Doppler chartert er ein Schiff, das sie zu dem legendären Schatzplaneten bringen soll. Der an sich so simple Plan wird jedoch von einigen höchst suspekt erscheinenden Besatzungsmitgliedern, allen voran der Schiffskoch John Silver, einer argen Belastungsprobe unterzogen...

Tja, da mag sich vielleicht so mancher fragen, der meine Seite aufsucht, ob ich eigentlich nur noch fünf Popcorn vergebe. Vor allem im Hinblick auf die Fortsetzung des Herrn der Ringe. Sollte die Höchstwertung nicht nur jenem Jahrhundertfilm gelten?
Das habe ich mich auch gefragt, als ich aus dem Kino kam und endlich mal wieder einen Disney genießen durfte, der an die vergangenen Meisterwerke heranreicht. Und da sagte ich mir: Hey, was will man denn mehr?! Dieser Film hat alles, was ein tolles Kinoerlebnis haben muss. Eine wunderbar abenteuerliche Geschichte, tolle Figuren, erstklassige Bösewichte und die eindeutige Handschrift von Zeichnern, die ihren Job perfekt beherrschen. In diesem Fall muss man dazu auch die Computergraphiker zählen, die beide  Methoden eindrucksvoll verschmelzen und somit Kamerafahrten möglich machen, an die man bisher nicht im Traum zu wagen dachte. Inzwischen hat man auch gelernt, dass offensichtliche Computeranimationen oft wie ein Fremdkörper in Zeichentrickfilmen wirken. Doch hier kommt dieser Eindruck niemals vor. Das Zusammenspiel stimmt einfach.
Bei aller handwerklichen Perfektion hat sich Disney endlich wieder Zeit fürs Design und Detail gelassen - und für die Story. Der berühmte Abenteurroman "Die Schatzinsel" wurde kurzum ins Weltall verlegt, wobei die Raumschiffe wirklich Raumschiffe sind. Die Crew ist der Abschaum der Galaxis und der finstere Long John Silver ein Cyborg. Da ist es nur verständlich, dass dem jungen Helden der Geschichte nicht weniger exotische Gestalten zur Seite stehen, und nebenbei für eine Menge Action und Witz sorgen. Und außerdem bleibt dem älteren Publikum diese oft kitschigen Musicaleinlagen erspart.
Also was soll's?! Die fünf Popcorn hat sich "Der Schatzplanet" redlich verdient. Endlich mal wieder ein großer Disney für Weihnachten.

www.disney.de/schatzplanet

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