Die ROYAL TENENBAUMS
Tragik-Komödie
USA 2001

Eigentlich müsste Royal, Oberhaupt der ehrenwerten Familie Tenenbaum, stolz auf die seinen sein. Er hat eine wunderbare Frau, ein tolles Haus und seine Kinder sind allesamt hochbegabte Genies. Das diese schon ein wenig eigentümlich sind und die Herkunftsverhältnisse auch nicht ganz geklärt, dürfte da keine allzu große Rolle spielen. Daher ist es umso verwunderlicher, als Royal eines Tages seine Kinder um sich sammelt, um ihnen zu erklären, dass es aus zwischen ihren Eltern ist - aufgrund allgemeiner Langeweile. Die Sprößlinge reagieren mit einem müden Schulterzucken.
Einige Jahre später bereut Royal diese Entscheidung. Finanziell ruiniert und zudem sterbenskrank, möchte er seine letzten Tage auf Erden im Kreis der Familie verbringen. Doch auch der geht es nicht sonderlich gut. Die Kinder sind zu spektakulären Versagern mit allerlei Neurosen geworden, und seine Frau möchte wieder heiraten. Also beschließt Royal, so einiges wieder ins Lot zu bringen - und zwar auf seine ganz eigene Art und Weise...

Es ist schon ein merkwürdiger Film, den Owen Wilson und Wes Anderson hier kreiert haben. Am besten, man vergisst gleich alles, was man über den amerikanischen Humor zu wissen glaubt, denn so trocken und zynisch hat man Hollywood selten erlebt. Das gilt nicht nur als Empfehlung, sondern gleichzeitig als Warnung, denn so mancher Zuschauer dürfte ein wenig verstört ob dieser merkwürdigen Geschichte mit ihrer eigentümlich biederen Atmosphäre sein.
Nichts desto trotz können die Tenenbaums nicht nur dank der hervorragenden Besetzungsliste punkten. Die Figuren sind herrlich verschroben und auch sonst gibt es zahlreiche Momente, bei denen man ein wenig verwundert die Stirn in Falten legt, was nicht heißen soll, dass diese Szenen nicht amüsant seien. Trotz aller Merkwürdigkeiten fühlt man sich von den Tenenbaum wunderbar unterhalten - auch wenn man es manchmal nicht ganz glauben kann.