DIE ABENTEUER VON
ROCKY UND BULLWINKLE
Komödie
USA 2002

Das Schlimmste, was Zeichentrick-Stars passieren kann, ist, wenn die Sendung abgesetzt wird. So geschehen mit Rocky und Bullwinkle Ende der 60er-Jahre. Seitdem hocken das fliegende Eichhörnchen und der geistig beschränkte Elch in ihrem Zuhause und müssen mit ansehen, wie ihr Wald abgeholzt wird. Zur selben Zeit sitzt eine aufstrebende Produzentin im realen Hollywood und brütet über schlechte Drehbücher. Die rettende Idee für ihr Studio kommt unvermittelt aus dem Fernseher. Der diktatorische Nazi-Verschnitt "Der Furchtlos" und seine Helfershelfer gelangen so in unsere Welt und machen sich gleich daran, mit einer psychotischen TV-Serie die Herrschaft zu erlangen.  Doch das FBI schläft nicht und schickt die unerfahrene Agentin Sympathie den Superschurken hinterher. Für diesen Auftrag braucht sie allerdings noch etwas Hilfe von Insidern. Und an dieser Stelle treten dann auch Rocky und Bullwinkle auf den Plan...

Das Schlimmste, was Kultserien passieren kann, ist, wenn sie von lieblosen Produzenten auf die Leinwand geworfen werden. So wird dieser Film keine Parodie auf jene Umstände, sondern zu einem Beispiel derselben. Und dabei wäre es doch so einfach gewesen: Eine treue (amerikanische) Fangemeinde, eine Truppe erstklassiger Stars und die Erinnerungen an Rodger Rabbit, der dem Publikum noch bestens in Erinnerung ist. Doch was Drehbuchautor und Regisseur aus diesen Zutaten gemacht haben, ist unglaublich. Von so etwas wie einer dramaturgischen Abfolge scheinen die Macher  nichts gehört zu haben - von dem Umstand, dass ein Film auch so etwas wie eine Handlung braucht, wenigstens aber einen roten Faden, ganz zu schweigen. Die Gags möchten ironische Seitenhiebe auf Hollywood sein, werden aber in einer derart kindischen Filmsprache verpackt, gegen die selbst die Teletubbies intellektuell anspruchsvoll wirken. Ganz selten einmal schimmert das Potential des Materials durch und kann dem Zuschauer tatsächlich ein Schmunzeln entlocken. Aber letztlich musste ich mich doch zwingen, den Film nicht vorzeitig abzuschalten.