Endzeit-Action
USA 2002
Hätte der
junge Quinn geahnt, was er in den Tunneln unterhalb Londons, die unter
der Leitung seiner Mutter gerade gegraben werden, finden würde,hätte
er wohl nie einen Fuß in den merkwürdigen Hohlraum gesetzt,
auf den einer der Bohrer stößt. So wird ihm die zweifelhafte
Ehre zuteil, als erster Mensch einen leibhaftigen Drachen zu Gesicht zu
bekommen.
Jahre später
liegt die Welt in Schutt und Asche. Die Drachen sind nun die dominante
Spezies auf der Erde. Die letzte Hoffnung der Menschen ruht auf einem versprengten
Trupp amerikanischer G.I.s, die zu wissen glauben, wie man der Drachenplage
doch noch Herr werden könnte. Doch dem wagemutigen Drachentöter
Van Zan fehlen noch ein paar Jäger, und Quinn, nunmehr Anführer
einer kleinen Gemeinschaft Überlebender, ist nicht bereit, auch nur
einen seiner Männer zu opfern. Erst der Angriff des Drachen aller
Drachen, macht ihm klar, dass sie nur eine Wahl haben...
Als
der Trailer zum ersten Mal über die Leinwand flimmerte, war das Staunen
groß ob der beeindruckenden Effekte und der tollen Idee des ganzen
Films. Leider sind die Effekte dann auch das Einzige, was das Spektakel
sehenswert macht. Denn trotz des 95-Millionen-Dollar-Budgets, scheint man
wieder einmal nicht einen einzigen Cent für einen ordentlichen Drehbuchschreiber
übrig gehabt zu haben. Und das ist in diesem Fall besonders schade,
denn die Drachen sind beeindruckend realistisch. Nicht in einer einzigen
Szene lässt sich auch nur ansatzweise erahnen, dass es sich Computeranimationen
handelt. Leider gibt es davon nicht gerade umwerfend viele, und bei den
kurzen Einstellungen, erscheint einem soviel Liebe zum bestialischen Detail
schon ein wenig wie Verschwendung. Lediglich in drei Momenten des Films,
kommt der Zuschauer in den Genuss, die ganze Pracht der Drachen über
längere Zeit bewundern zu dürfen. Von daher fragt man sich bald,
wo die 95 Mio. $ eigentlich geblieben sind.
So atemberaubend
die Effekte, so erbärmlich das Drehbuch. Na gut, eine komplexe Handlung
hat wohl niemand ernsthaft erwartet, aber die Dialoge sind teilweise so
platt, dass man ihnen eigentlich sogar die zweite Dimension aberkennen
müsste. Um so erstaunlicher, dass Mimen wie Matthew McConaughey
(als Karikatur eines amerikanischen Soldaten kaum wiederzuerkennen)
oder Christian Bale ihre Zusage zu diesem Projekt gegeben haben. Dabei
fängt der Film noch ganz gut an. Die trashig überzeichneten Figuren
haben durchaus ihren Charme, und die ersten Eindrücke der zerstörten
Erde versprechen eine wunderbar düstere Endzeitstimmung. Doch nach
den ersten dicken Klöpsten in der Handlung, gehen diese Pluspunkte
schnell drauf. Warum gibt es kaum Nahrung, wohl aber anscheinend genügend
Kerosin für den Helikopter? Wie konnte Van Zan mit seinen Leuten bis
nach England kommen, wenn er wie ein Anfänger später in die Falle
läuft? Und wo zum Teufel sind die ganzen Drachen geblieben, die noch
kurz bis vor dem eher simplen Finale durch das verbrannte London flattern?
Bleibt noch zu bemerkten,
dass das Plakat von "Die Herrschaft des Feuers" eine reine Mogelpackung
ist. Von der Übernahme der Welt durch die Drachen bekommt man nämlich
rein gar nichts zu sehen. Geschweige denn von den Kämpfen zwischen
den Armeen der Menschen und den fliegenden Echsen.
Letztlich bleibt
dem Zuschauer also nur die Chance, sein Gehirn komplett anzuschalten, um
sich wenigstens an den Drachen erfreuen zu können. Aber die Trauer
um die vergebenen Chancen der Filmidee angesichts der grandiosen Animationen
ist einfach nicht zu unterdrücken.
Darsteller:
Matthew McConaughey
- Denton Van Zan
Christian Bale -
Quinn
Izabella Scorupco
- Alex
Gerard Butler -
Creedy
Randall Carlton
- Tito
Doug Cockle - Goosh
Maree Duffy - Diamond
Duncan Keegan -
Michael
Rory Keenan - Devon
Scott Moutter -
Jared
Benny Nieves - Alvarez
Alexander Siddig
- Ajay
Regie:
Rob Bowman
www.herrschaft-des-feuers.de
Eine mit benutzerunfreundlichen Programmier-Gimicks
vollgepackte Seite, die kaum die Bezeichnung Homepage verdient. Selbst
bei ISDN recht träge Ladezeiten, die Bildgalerien dürftig (nicht
ein Bild von einem Drachen) und der Downloadbereich ein einziger Witz (gerade
mal vier langweilige Hintergrundbilder). Einzig interessant sind eine Hand
voll Storyboards und ein paar Informationen über den Mythos-Drachen,
aber selbst das ist den Besuch auf der Seite kaum wert.
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