Pearl
Harbor
Kriegs-Action-Romanze
Start: 7. Juni 2001
Während
in Europa der Zweite Weltkrieg tobt, gehen die Amerikaner geruhsam ihrem
Alltag nach. Nur der junge Pilot Rafe will nicht länger tatenlos zusehen
und meldet sich freiwillig bei der britischen Royal Air Force. Kurz bevor
er aufbricht, verliebt er sich aber in die hübsche Krankenschwester
Evelyn, die er jedoch schweren Herzens bei seinem besten Freund Danny zurückläßt.
Als dann die Meldung von Rafes Tod eintrifft, beginnen die beiden sich
langsam näher zu kommen. Während dessen planen die Japaner ihren
Überraschungsangriff auf Pearl Harbor, dem Stützpunkt der amerikanischen
Pazifikflotte. Kurz vor der Schlacht taucht Rafe plötzlich wieder
auf, der seine große Liebe zurück haben möchte. Doch dieses
Wiedersehen steht unter keinem guten Stern. Die Japaner kommen...
Ob es dem Film gefällt
oder nicht, er wird sich wohl oder übel mit "Titanic" vergleichen
müssen. Und diesen Vergleich verliert "Pearl Harbor" eindeutig. Die
Liebesgeschichte erinnert mit ihren kitschigen (der Begriff ist eigentlich
noch zu harmlos) Dialogen stark an eine deutsche Daily Soap - da können
selbst die charismatischen Schauspieler nichts mehr retten. Michael Armageddon
Bay und Jerry The Rock Bruckheimer sind ja eher für spektakuläre
Action bekannt, und hier hätten sie es dabei belassen sollen. Es scheint,
als hätte man eine billige Liebesschmonzette (selbst das weibliche
Publikum war dieser Meinung) mit einem erstklassigen Actionfilm zusammengeschnitten.
Denn der 40 (Film)Minuten andauernde Angriff raubt einem wirklich den Atem.
Was dort in welchen Bildern in die Luft fliegt, hat man wirklich noch nicht
gesehen und darf man eigentlich nicht verpassen. Bei den restlichen 120
Minuten heißt es dann wohl: Augen zu und durch - oder besser, Ohren
zu und durch. Denn Kate Backinsale ist wahrlich ein Fest fürs männliche
Auge, und die holde Weiblichkeit wird an den beiden männlichen Darstellern
wohl auch ihre Freude haben - oder umgekehrt.
Geschichtlich gesehen
ist der Film so la la. Wider Erwarten werden die Japaner ziemlich fair
dargestellt, und die Arroganz der Amerikaner, die zwar die japanischen
Öllieferungen sechs Monate zuvor gestoppt hatten, aber nicht mit einer
Reaktion zu rechnen schienen, schimmert zumindest auch ein wenig durch.
Doch am Ende hatte Präsident Rosewelt natürlich keine Ahnung
(was definitiv nicht so war), und die amerikanischen Soldaten, ehrenhaft
wie sie sind, schießen natürlich nicht auf Zivilisten (was mit
dem mehr oder weniger experimentellen Abwurf der Atombombe auf zwei japanische
Städte wohl nicht mehr galt). Dagegen ist der Großangriff der
Japaner am hellichten Tag auf das Hauptquartier der amerikanischen Pazifikflotte
verständlicherweise ein schändlicher Hinterhalt, den man mit
der größten Waffe vergeltet, den Hollywood zu bieten hat: Pathos
- glücklicherweise in einem noch gerade so erträglichen Maß.
Fazit: Für
das lange Warten auf den Angriff wird der Zuschauer wirklich fürstlich
entlohnt. Aber alles andere nervt schon ein wenig sehr für ein fünftes
Popcorn.
Darsteller:
Ben Affleck, Kate Backinsale, Josh Harnett, Alec Baldwin, Dan Aykroyd,
Cuba Gooding jr., Tom Sizemore
Regie:
Michael Bay / Produktion: Jerry Bruckheimer
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