MONTE
CRISTO
Rache-Epos
USA 2002
Nach einer langen
Reise zur See kommen die beiden Freunde Edmond Dantes und Fernand Mondego
endlich wieder nach Hause. Gleich nach dem Eintreffen befördert der
Rederer Edmond zum Kapitän, der es kaum erwarten kann, die gute Nachricht
seiner Verlobten Mercedès zu berichten. Doch er ahnt nicht, in seinem
vermeintlich besten Freund einen erbitterten Neider zu haben, der zusammen
mit dem Magistraten Villeford durch ein Komplott den unliebsamen Rivalen
um die Gunst der hübschen Mercedès auf die Gefängnisinsel
Chateau d'if verschwinden lässt. Dort lernt Edmond den ehemaligen
Priester Abbé Faria kennen. Dieser plant nun schon seit fast einem
Jahrzehnt seinen Ausbruch und kann dabei einen Helfer gut gebrauchen. Abbé
stirbt jedoch zuvor, verrät Edmond aber noch das Versteck einen sagenhaften
Schatzes auf einer Insel namens Monte Cristo. Nachdem Edmond schließlich
die Flucht gelingt, beginnt er mit Hilfe seines neuen Reichtums die perfekte
Rache zu inszenieren. Als Graf von Monte Cristo mischt er sich unter die
feine Gesellschaft Paris' und begegnet dort seinen Peinigern, die Edmond
längst für tot halten. Ein Irrtum, der fatale Folgen haben wird...
Man
kaum zählen, wie oft dieses Rache-Drama von Alexandre Dumas schon
verfilmt wurde - zuletzt in einem aufwendigen TV-Vierteiler mit Gerard
Depardieu. Da musste schon etwas Besonderes her, damit sich der Zuschauer
für eine weitere Auflage erwärmen kann. Also peppten die Drehbuchautoren
die Figuren etwas auf und gaben der ganzen Story einen Hauch von Abenteuer
und Action. Dass dabei die komplexe Handlung nicht vollständig in
einen zwei Stunden Film übernommen werden konnte, war abzusehen, zumal
sich die Zeit im Gefängnis etwas langwierig (und teilweise auch -
weilig) hinzieht. Einige Romanfiguren hat man weggestrichen und infolge
der fehlenden Zusammenhänge die Rachegeschichte arg zusammengekürzt,
die dann längst nicht mehr so perfide erscheint, wie sie ursprünglich
war. Selbst den Verschwörern dichtet man noch ein paar negative Charakterzüge
hinzu, um richtig fiese Bösewichte zu bekommen. Beim klassischen Mantel-und-Degen-Finale
wird schließlich unübersehbar, dass dieser Monte Cristo kaum
mehr als simples Hollywood-Kino ist.
Doch gerade die
gute Umsetzung dieses Konzeptes und die aufwendige Kulisse des alten Frankreichs
können den Zuschauer trotz aller Abstriche an der Romanvorlage bei
Laune halten. Obwohl der Unterhaltungsfaktor somit durchaus ein viertes
Popcorn rechtfertigen würde, darf man es aus Respekt vor Dumas, der
bei dieser Verwurstung seines Werkes sicherlich im Grabe rotiert, einfach
nicht vergeben.
James Caviezel---Edmond
Dantes
Guy Pearce---Fernand
Mondego / Graf von Morcerf
Dagmara Dominczyk---Mercedès
Iguanada
James Frain---J.F.
Villefort
Patrick Godfrey---Morrell
JB Blanc---Luigi
Vampa
Richard Harris---Abbé
Faria
Michael Wincott---Armand
Dorleac
Henry Cavill---Albert
Mondego
Regie: Kevin
Reynolds
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