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MASTER AND COMMANDER
Seefahrer Abenteuer
USA 2003

Schon so manch brenzlige Situation hat Captain Jack Aubrey heil überstanden, was ihm den Beinamen "Lucky Jack" eingebracht hat. Und ebenso furchtlos stürzen sich auch seine Mannen in die Schlacht gegen französische Kriegsschiffe, denn schließlich geht es um nichts Geringeres als die Weltherrschaft des englischen Empires. Doch eines Tages muss auch Jack erkennen, dass irgend wann jemand kommt, der besser ist. Diese Erkenntnis schlägt in Form von Kugeln aus den Geschützen einer französischen Fregatte ein, die seinem kleinen Kreuzer haushoch überlegen ist. Aber trotz der ersten Niederlage will Jack den Kampf nicht aufgeben und folgt seinem Feind über die Weltmeere. Sehr zum Missfallen seines Freundes und Schiffsarztes Stephen Maturin. Dieser möchte die Reisen viel lieber zum Forscher nutzen, anstatt andauernd verwundete Matrosen zusammenzuflicken. Als schließlich auch die Crew sich zu fragen beginnt, ob sie sich nicht in einen aussichtslosen Kampf begeben, beginnt es zwischen Besatzung und Führung arg zu kriseln...

"Master und Commander" ist der Stoff für ganz großes Kino - könnte man meinen. Ein markanter Held, eine rauhe Atmosphäre und das klassische Duell zweier Kapitäne. Eine Heldenepos, wie es im Buche steht.
Doch leider scheint man sich in diesem Fall zu sehr an die Regeln der Filmkunst gehalten zu haben, denn diese Literaturverfilmung scheint frei von jedweder Kreativität entstanden zu sein. Nicht einmal mit dem Anfang hält man sich groß auf. Ohne Umschweife kommt es gleich zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Kriegsschiffe, so dass so etwas wie Seefahrerromantik gar nicht erst aufkommen kann. Eigentlich eine nette Idee, nur wird man auf diese Art und Weise mit den Figuren als Zuschauer einfach nicht so richtig warm. Zwar versucht Regisseur Peter Weir immer wieder mit melancholischen Dialogen zwischen dem Captain und seinem Schiffsarzt so etwas wie Tiefgang in die Geschichte zu bringen, doch diese Szenen wirken wie eingeschoben und daher unnatürlich. Es bringt die Handlung einfach nicht voran und so wartet und wartet und wartet man auf das finale Gefecht. Dieses ist zwar großartig in Szene gesetzt, kann aber für die Längen des Films auch nicht mehr ganz entschuldigen. 
Trotzdem; die Atmosphäre ist stimmig und für Freunde des klassischen Abenteuerkinos ist "Master and Commander" sicher keine Zeitverschwendung.

Russell Crowe----Capt. Jack Aubrey 
Paul Bettany----Dr. Stephen Maturin
James D'Arcy----1st Lt. Tom Pullings 
Edward Woodall----2nd Lt. William Mowett 
Chris Larkin----Capt. Howard
Max Pirkis----Blakeney
Jack Randall----Boyle
Max Benitz----Calamy
Lee Ingleby----Hollom
Richard Pates----Williamson
Robert Pugh----Mr. Allen
Richard McCabe----Mr. Higgins
Ian Mercer----Mr. Hollar
Tony Dolan----Mr. Lamb
David Threlfall----Preserved Killick

Roman: Patrick O'Brian
Drehbuch und Regie: Peter Weir

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