LOST IN TRANSLATION
Drama / Komödie
USA / Japan 2003

Die glorreichen Zeiten von Schauspieler Bob Harris sind schon lange vorbei. Doch für die Werbung eines japanischen Whiskys in Tokio ist er noch immer gut genug. Zwar wundert er sich schon ein wenig darüber, dass die ellenlangen Regieanweisungen mit drei Wörtern übersetzt werden, aber der Dreh geht mehr oder weniger reibungslos über die Bühne. Nur mit seinem Leben hadert Bob.
Da läuft er eines Abends der jungen Charlotte über den Weg, die sich in der großen Stadt ebenso verloren fühlt wie der Altstar. Beide entdecken schnell ihre Seelenverwandtschaft, und obwohl sie wissen, dass eine Beziehung zu nichts führen wird, ziehen sie los, um in der Leere der Menge doch noch so etwas wie einen Sinn zu finden...

Die Kritiken haben sich überschlagen und trotz des "Herrn der Ringe" gelang es der Regisseurin Sofia Coppola - Tochter des Regiemeisters Francis Ford Coppola - einen Oscar bei der diesjährigen Verleihung abzugreifen, wenn auch "nur" für das beste Drehbuch. 
Wer nun aber bei all den Kritiken eine aberwitzige Komödie erwartet, der sei gewarnt: Schenkelklopfer wird es nicht geben! Auch keinen richtigen Brüller oder lauten Lacher - der Humor von "Lost in Translation" ist ein feine Situationskomik, die ein permanentes Lächeln ins Gesicht der Zuschauer zaubert, ohne sich dabei zu offenbaren. So wundert man sich am Ende des Films auch irgendwie darüber, dass man sich herrlich unterhalten fühlt, obwohl eigentlich gar nichts passiert ist. Es ist einfach schön, den beiden Hauptfiguren dabei zuzusehen, wie sie in der völlig überfüllten Stadt doch einsam sind und sich letztlich nur gegenseitig haben. Die Stimmung ist wunderbar melancholisch und wirkt dennoch optimistisch - eine Wirkung, die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Neben zwei tollen Darstellern ist es das, was den Film zu etwas ganz Besonderem macht.