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DIE LIGA
DER AUSSERGEWÖHNLICHEN
GENTLEMEN
[ The League of Extraordinary Gentlemen ]
Abenteuer
USA 2003

Wieder einmal steht die Welt vor einem Krieg. Nur droht es dieses Mal der erste echte Weltkrieg zu werden. Ende des 19. Jahrhunderts entführt ein geheimnisvoller Finsterling namens Phantom die hellsten Köpfe der Menschheit, um eine ebenso moderne wie gewaltige Kriegsmaschinerie zu entwickeln. Mit diesem Know-how hetzt er nun die Weltmächte aufeinander und sogt für ein beispielloses Wettrüsten. Da niemand in der Lage zu sein scheint, dem Treiben Einhalt zu gebieten, rekrutiert der britische Geheimdienst die besten Helden ihrer Generation. Unter der Führung des legendären Abenteurers Allan Quatermain soll die kleine Gruppe Auserwählter, zu der unter anderem auch der unsichtbare Mr. Skinner und der berüchtigte Dr. Jekyll gehören, das größenwahnsinnige Phantom stoppen. Mit dem U-Boot von Kapitän Nemo führt sie die Spur nach Venedig. Ihr Plan scheint aufzugehen. Doch dann stellt sich heraus, dass einer unter ihnen ein falsches Spiel spielt...

Egal, in was für einem Film er mitspielt, eigentlich kann es kein schlechter werden. Sean Connery gehört vermutlich zu den letzten echten Kinostars, deren Filme man noch in ferner Zukunft mit Begeisterung schauen wird. Ob jedoch speziell dieser Film dazu gehört, darf trotz der majestätischen Präsents des verwegenen Schotten bezweifelt werden. Dabei ist eigentlich alles für einen potentiellen Blockbuster vorhanden: Ein gutes Ensemble, herrlich phantastische Figuren, eine exzentrische Comicvorlage und ein riesiges Hollywood-Budget. Alleine die Idee, die Helden der klassischen Literaturgeschichte aufeinandertreffen zu lassen, verspracht ein grandioser Spaß zu werden.
Doch wie uns die jüngste Vergangenheit ein ums andere mal gelehrt hat, ist in den falschen Händen jede Million schnell nur einen Cent wert. Und leider ist dieser Film mal wieder eine Bestätigung dafür. Selten wurden Stars, Vorlage und Budget so lieblos verheizt wie hier. Nicht einmal den durchaus beeindruckenden Effekten und dem ausgefallenen Design gelingt es, die logischen Fehler der hanebüchenen Story zu verdecken. Warum zum Beispiel sollte sich ein Bösewicht genau in der Stadt aufhalten, die er in die Luft sprengen will? Oder warum gibt es auf einem Schiff, dass mit 30 Knoten durch die Meere pflügt, nicht den leisesten Hauch eines Fahrtwindes? Und warum um Himmels willen, braucht man als Held unbedingt eine Lebenskrise, mit denen die Zuschauer genervt werden können???
Angesichts des völlig fehlenden Blicks für die kleinen wie großen Details, fällt es einem, trotz des Connery-Faktors, schon sehr schwer, dem Film noch etwas abzugewinnen. Lediglich den extraordinären Figuren gelingt es zuweilen, dem Zuschauer zu zeigen, was hier so alles verschenkt wurde. Und das ist leider eine ganze Menge!

Sean Connery----Allan Quatermain
Naseeruddin Shah----Captain Nemo
Peta Wilson----Mina Harker
Tony Curran----Rodney Skinner
Stuart Townsend----Dorian Gray
Shane West----Tom Sawyer
Jason Flemyng----Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Richard Roxburgh----M
Terry O'Neill----Ishmael

Comic: Alan Moore, Kevin O'Neill
Drehbuch: James Robinson
Regie: Stephen Norrington

www.die-liga-der-aussergewoehnlichen-gentlemen.de

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