THE
LAST SAMURAI
Drama
USA 2003
Als vermeintlicher
Kriegsheld, der unter General Custer hunderte Indianer besiegt hat, tingelt
Captain Nathan Algren durch die Lande und präsentiert auf Jahrmärkten
die neusten Errungenschaften der amerikanischen Waffenschmieden. Doch die
Schrecken des Krieges sitzen tief, und den Glauben an die Menschheit verlierend
sagt Algren nicht nein, als ihm ein alter Kamerad eines Tages eine lukrative
Aufgabe anbietet: Er soll im fernen Japan die Armee des Kaisers auf den
neusten Stand der Kriegsführung bringen. Gleich nach der Ankunft im
Land der aufgehenden Sonne stellt sich heraus, dass die Soldaten des Kaisers
bereits vor ihrer ersten Bewährungsprobe stehen. Nur unter Protest
führt Algren sie in den Kampf gegen einige Aufständige, die sich
der westlichen Zivilisation entgegenstellen. Wider Erwarten überlebt
Algren die Schlacht, wird aber von seinem Feind gefangen genommen. Dieser
jedoch ist alles andere als ein Wilder. Der ehrenwerte Kastumoto behandelt
Algren fast wie einen Gast und möchte alles über ihn und seine
Leute erfahren. Bei dieser Gelegenheit lernt auch er seinen Kontrahenten
näher kennen - den letzten Samurai. Dessen Leben in Selbstdisziplin
und Ehre erscheint dem Amerikaner zunächst zwar merkwürdig, aber
nach und nach bringt er dieser Kultur immer mehr Respekt entgegen. Schon
bald kommt Algren zu der Erkenntnis, dass es doch noch etwas gibt, für
dass es sich zu kämpfen lohnt. Er stand nur bisher auf der falschen
Seite...
Gern
bezeichnen die Amerikaner alles nicht-amerikanische gern als rückständig
oder veraltet. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Doch vielleicht
haben ein paar Leute in Hollywood erkannt, dass dieser Weg ihr Land nicht
unbedingt in eine gute Zukunft führt. So erzählt dieser Film
vom Zusammenprall zweier Kulturen, wie sie nicht unterschiedlicher hätten
sein können, und obwohl er vor hundert Jahren spielt, spiegelt er
im Grunde genau dass wieder, womit sich die Amerikaner derzeit so "beliebt"
in einigen Teilen der Erde machen.
Der große
Pluspunkt des Films ist aber, dass sich diese Botschaft dezent im Hintergrund
hält. Es geht vor allem um wahre Ehre und Freundschaft, wie man sie
in heutigen Zeiten einfach nicht mehr findet. Vielleicht mag die Hingabe
der Samurai in den Abendländern manchamlein wenig arg romantisch erscheinen,
doch auch hier findet der Film genau die passenden Mittel, um sie dem Zuschauer
unaufdringlich näher zu bringen. Dabei verliert sich die Geschichte
nie aus den Augen, die mit jedem Dialog und mit jeder Einstellung vorwärts
getragen wird und zu einer finalen Schlacht führt, die zwar bombastisch
in Szene gesetzt, sich aber ebenfalls nicht in den Vordergrund der Handlung
drängt.
"The Last Samurai"
ist einfach eine perfekte Kombination aus Erzählkino und Blockbuster.
Selbst die ruhigen Momente sind nie langweilig. Die Darsteller wirken allesamt
wie für ihre Rollen geboren und spielen sie mit einer Leidenschaft,
die den Zuschauer auf eine ebenso unterhaltsame wie gefühlvolle Reise
ins alte Japan mitnimmt, die ihre Eindrücke hinterlässt und einem
fast vergessen macht, im Kino zu sitzen. Eine Wirkung, die man leider viel
zu selten erlebt und mir das fünfte Popkorn mehr als Wert ist.
Tom Cruise----Captain
Nathan Algren
Ken Watanabe----Katsumoto
Tony Goldwyn----Colonel
Bagley
Koyuki----Taka
Billy Connolly----Zebulon
Gant
Masato Harada----Omura
Timothy Spall----Simon
Graham
Shichinosuke Nakamura----Kaiser
Meiji
Drehbuch:
John Logan
Regie:
Edward Zwick
www.lastsamurai.de
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