KING
ARTHUR
Director's Cut
Historien-Action
USA 2004
Jeder kennt sie:
Die Sage um König Arthus und seine Ritter der Tafelrunde. Doch wie
es wirklich gewesen sein soll, erfahren wir hier. Kurz vor dem Untergang
des römischen Reiches befehligt der Hauptmann Arturius eine kleine
Schar versklavter Ritter. Gemeinsam verteidigen sie Britannien gegen die
einheimischen Kelten. Als sich dann aber auch noch die Sachsen einmischen,
heißt es für die Römer "bloß runter von der Insel".
Leider befindet sich noch ein wohlhabender Adeliger mit seinem Anwesen
genau hinter den feindlichen Linien (wie auch immer der da hingekommen
sein mag). Also ziehen Arthur und seine Ritter ein letztes mal aus, um
die Bürger Roms zu verteidigen. Doch bald müssen sie feststellen,
mit dem fernen Rom nicht mehr viel gemein zu haben...
Was
wäre Hollywood nur ohne Berufspatriot Jerry Bruckheimer?! Genau -
sterbens langweilig. Kein Produzent hat in den vergangenen Jahren das Actionkino
mehr definiert, als er. Rasante Effekte, bombastischer Krawall und coole
Figuren - alles in einer höchst unterhaltsamen Mixtur. Zum Glück
so unterhaltsam, dass der amerikanische Patriotismus nicht ganz so unerträglich
ist, wie er es normalerweise wäre. Doch leider kann sich Bruckheimer
damit auch hier nicht zurückhalten. Selten wurde die Phrase "Kämpfen
für die Freiheit" öfter in einem Film abgespult. Das mag bei
anderen Streifen ja noch gehen, aber im englischen frühen Mittelalter
wirkt dieses Gesülze einfach wie ein Fremdkörper.
Apropos Mittelalter
- die Ankündigung, sich hier an historische Fakten zu halten, ist
an Frechheit kaum noch zu überbieten. Da hätte man ja auch bei
Armageddon sagen können "nach einer wahren Begebenheit". Bei
dem Gedanken, dass es im antiken Rom schon Bischöfe gegeben haben
soll, sträuben sich vermutlich jedem Historiker die Nackenhaare. Dieser
anmaßende Anspruch gilt lediglich als Ausrede, die Sage von König
Arthus völlig auf den Kopf zu stellen. Die armen Engländer.
Auch ansonsten gibt
es eine Menge Ungereimtheiten im Filmgeschehen. An eine Story hat Bruckheimer
mal wieder keinen Cent verschwendet. Und das vermisst man in diesem Fall
schmerzlich. Der ohne jedweden Humors inszenierte Film nimmt sich viel
zu ernst. Dabei sind die Dialoge mehr als hohl. Eine Kombination, die über
alle Maßen langweilig ist. Und zu allem Überfluss müssen
wir dann auch noch einen Til Schweiger ertragen. Tja, Deutsche Geldgeber
haben einfach nicht wiedergutzumachende negative Einflüsse auf einen
Film. (Als würde das deutsche Publikum dadurch größer werden!!!)
Kurzum, man muss
sich wirklich zwingen, bis zum Ende durchzuhalten. Wem es gelingt, der
wird zumindest mit einem tollen Schlachtengemetzel ein wenig entschädigt.
Wobei an dieser Stelle gesagt werden muss, dass sich der ab 16 freigegebene
Director's Cut erheblich von der Kinofassung unterscheidet. Die habe ich
zwar nicht gesehen, möchte mir aber lieber nicht vorstellen, wie langweilig
die 12er-Version gewesen sein muss. Jedenfalls war es kein Wunder, dass
"King Arthur" gefloppt ist. So wunderbar wild die hinreißende Keira
Knightley auch sein mag (in ihrer Kriegsbemalung ist sie einfach der Hammer!),
darüber hinaus fehlt dem Film leider jedweder Charakter. Bruckheimer
scheint nachlässig zu werden.
Clive Owen----Arthur
Ioan Gruffudd----Lancelot
Keira Knightley----Guinevere
Mads Mikkelsen----Tristan
Joel Edgerton----Gawain
Hugh Dancy----Galahad
Ray Winstone----Bors
Ray Stevenson----Dagonet
Stephen Dillane----Merlin
Ivano Marescotti----Bischof
Germanius
Stellan Skarsgård----Cerdic
Til Schweiger----Cynric
Drehbuch: David
Franzoni
Regie: Antoine
Fuqua
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