WAS DAS HERZ BEGEHRT
[ Something's Gotta Give ]
Komödie
USA 2003

Harry ist ein Playboy wie er im Buche steht. Als Inhaber eines HipHop-Labels hat er keine Probleme, selbst in einem Alter von 63 noch die hübschesten und jüngsten Frauen an Land zu ziehen. Auch seine derzeitige Freundin Marin vereint beide Attribute und kann dem Charme Harrys nicht widerstehen. Zunächst läuft diese Beziehung wie alle anderen ab, doch dann fahren beide zum Strandhaus von Marins Mutter, der erfolgreichen Bühnenautorin Erika. Diese sollte zwar eigentlich ganz woanders sein, aber natürlich laufen sich die beiden unvermittelt über den Weg. Dass der ältere Herr in ihrer Küche der Freund ihrer Tochter sein soll, damit kommt sie noch klar, nicht jedoch mit dem Umstand, dass Harry plötzlich einen Herzinfarkt bekommt und sie fortan die Krankenschwester spielen darf. Zu allem Überfluss verliebt sich auch noch sein behandelnder Arzt Julian in Erika, der nun aber im Alter ihrer Tochter ist. Und während sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche Romanze anbahnt, stellt Harry fest, dass sich sein Geschmack, was Frauen betrifft, ein wenig geändert zu haben scheint...

Es gibt Filme, da kommt man mit einem zufriedenen Grinsen aus dem Kino und es gibt nichts, aber auch rein gar nichts, was einem die gute Laune an diesem Abend noch verderben könnte. Die Geldbörse ging verloren? Das Auto wurde geklaut? Man hat noch 24 Stunden zu leben? Was soll's! Nach so einem Happy End erscheint die Welt einfach in Ordnung. 
Und diese Wirkung zu erzielen, gelingt derzeit nicht einmal eine Handvoll Drehbuchautoren in Hollywood. Was den Engländern Richard Curtis ("Tatsächlich Liebe") ist den Amerikanern inzwischen Nancy Meyers ("Was Frauen wollen"). Sie beide haben in den letzten Jahren das Genre der Romantischen Komödie definiert und schaffen es immer wieder, ihre Kunst noch zu verfeinern. So hat auch dieser Film einfach alles, was er haben sollte. Eine wunderbare Geschichte, herrlich komische Szenen und vor allen ein Schauspieler Duo, dass mit ihren spritzigen Dialogen in die Riege von Kathleen Turner und Spencer Tracy aufzunehmen ist.
Aber neben all diesen Pluspunkten bekommt man das Gefühl, dass Hollywood mit diesem Fall endlich ein wenig erwachsener wurde. Gemeinsam gelingt es der großartigen Diane Keaton und einem selbstironischem Jack Nicholson herrlich unverkrampft den Jugendwahn unserer Zeit der Lächerlichkeit zu überführen. Mit dem Alter wird man nicht träge, sondern besser. Wie heißt es so schön: Mit 66 Jahren fängt das Leben erst an? Nach diesem Film hat man dafür endlich den Beweis.