Der Herr der Ringe
DIE ZWEI TÜRME
Fantasy
USA 2001/2002

Nachdem die Gefährten von Sarumans Schergen getrennt wurden, ziehen die beiden Hobbits Frodo und Sam gen Mordor, um dort den Ring der Macht zu vernichten. Eben jener Ring beginnt nun allmählich von seinem Träger Frodo Besitz zu ergreifen. Zum Glück hält Sam sein wachendes Auge über seinen Freund.  Das ist auch dringend nötig, denn eine abartige Kreatur namens Gollum, der Vorbesitzer des Ringes, setzt alles daran, um seinen "Schatz" zurückzubekommen.
Zur gleichen Zeit folgen Aragorn, Gimli und Legolas den Orks, die Merry und Pippin gefangen halten. Doch all die Mühe scheint vergebens, als sie Tage später nur noch die verkohlten Kadaver der Feinde vorfinden. Dabei stoßen sie auf versprengte Truppen Rohans, dessen König unter dem Bann Sarumans jedweden Konflikt meidet. Erst als ein alter Freund wieder auftaucht, wagt auch er es, zum Schwert zu greifen. Der Krieg um Mittelerde beginnt...

Tja, was soll man dazu noch sagen. Die Herr-der-Ringe-Trilogie wird ohne Zweifel der Höhepunkt der Filmgeschichte werden. Und wie es aussieht, wird sie es für alle Zeiten bleiben. Denn eines lässt sich an den Reaktionen der Zuschauer ablesen: Eine Geschichte, die insgesamt fast zwölf Stunden braucht (zählt man alle Teile zusammen), um erzählt zu werden, und die sich die Zeit nimmt, abseits von Action und Effekthascherei die Figuren zu beschreiben, ist für den Event-Kinogänger unserer Zeit einfach ungewohnt. Dabei sind es nicht zuletzt jene Effekte, die den Film zu einem Drogenrausch der bewegten Bilder machen. Doch ehe es zu der epischen Schlacht um die Festung Helms Klamm kommt, gibt es eben die eine oder andere Einstellung, die länger als fünf Sekunden lang ist. Für die Videoclip-Generation offenbar zu lang. 
Merkwürdigerweise sind es aber auch die Tolkien-Fans, die während der Pause über Hollywoods Einflüsse auf die Bibel der Fantasy diskutieren. Dass nicht alles so ausführlich ist, wie im 1200-Seiten-starken Buch, war doch klar. Für eine der zahlreichen Schlachten der Sage musste sich der Regisseur als Finale des zweiten Teils eben entscheiden, wobei Helms Klamm gar keine so schlechte Wahl ist. Außerdem bekommt man auch die Vernichtung von Isengard durch die Ents zu sehen, die im Buch mehr oder bloß am Rande erwähnt wird.
Letztlich ist "Die Zwei Türme" ein epochales Filmerlebnis, das wohl mit dem letzten Teil "Die Rückkehr des Königs" in Atmosphäre und Intensität unerreicht bleiben wird. Gleich zwei Tatsachen sprechen dafür: Zum einen wird es nie wieder ein Buch geben, das die Welt der Literatur derart bereichert, und zum anderen wird sich nie wieder ein Produzent auf so ein cineastistes Abenteuer einlassen.
Wohl dem, der später sagen kann: Ich war dabei.

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