---

---
THE CORE
Abenteuer-Action
USA 2003

Bislang hatte die Erde - von ein paar Ausnahmen in ihrer Entstehungsgeschichte abgesehen - mehr oder weniger eine ruhige Kugel im Sonnensystem geschoben. Die Zeit der Genügsamkeit scheint jedoch jäh vorbei, als eines Tages merkwürdige Wetterphänomene unseren Planeten heimsuchen. Sogleich machen sich Experten auf die Suche nach einer Erklärung - und finden sie auch: Der eiserne Kern der Erde hat aufgehört, sich zu drehen. Eigentlich keine schlimme Nachricht, würde damit nicht das Verschwinden des Erdmagnetfeldes, dass unseren Planeten vor dem Sonnenwind schützt, zusammenhängen.
Es sieht also düster aus für die Menschheit. Also entschließen sich die Amerikaner zu einem unglaublichen Plan. Eine Crew aus wagemutigen Wissenschaftlern soll sich mit einer Art U-Boot ins Erdinnere vorbohren, um dort den Kern mit einer gewaltigen Atombombe wieder zum Rotieren zu bringen. Klar, dass sich das Vorhaben viel leichter anhört, als es dann tatsächlich ist...

Tja - da hat man zehn Semester Geographie studiert, und nun das! Meine Güte, was haben mir meine Professoren nur für einen Blödsinn erzählt. War ja alles falsch! Gut, dass es diese Wissenschaftssendungen aus Hollywood gibt. Nun kann ich meinen Schülern später endlich die Wahrheit erzählen.
Naja, Scherz beiseite. Bei einigen Kinobesuchen reicht es eben nicht, wenn man sein Gehirn nur halb herunterfährt. Doch gerade deswegen haben Katastrophenfilme ihren ganz eigenen Charme. Oftmals hoffnungslos unrealistisch, klischeehaft und sehr weit hergeholt, darf ihre Daseinsberechtigung in der Kinolandschaft jedoch nie in Frage gestellt werden, würde der Konsum von Popcorn ohne diese Streifen doch in den Keller fallen. Da war es nur eine Frage der Zeit, wann nach dem letzten großen Weltuntergangsszenario "Armageddon" wieder mal ein Produzent in die Trickkiste greift, um uns Zuschauern ein großartiges Spektakel zu bieten. Leider hat Hollywood eine Eigenart: Wenn etwas erfolgreich war, wird es gnadenlos kopiert. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Handlung von "The Core" im Grunde genommen eins zu eins abgeschrieben wurde. Statt dem Asteroiden ist es diesmal bloß der Erdkern und das Raumschiff ein U-Boot-Bohrer. Nur eines hat man nicht übernommen: Die coolen Figuren. Die Crew um Commander Bob Iverson wirkt so lässig wie eine Gruppe Sonntagsschüler, die heimlich auf dem Klo rauchen. Zudem sind deren Dialoge noch um einiges platter und pathetischer als die in "Armageddon". Und wenn man nun noch den Humor dieser beiden Filme vergleicht, kann "The Core" erst recht nicht mehr mithalten. Statt dessen versuchte man sich anscheinend an einer Art Möchtegern-Realismus, der mit seinen komischen technischen Erklären jedoch nur für fragendes Stirnrunzeln sorgt. Letztlich macht auch das 10-kleine-Negerlein-Prinzip beim Ableben der Abenteurer keinen Spaß.
Warum also sollte man in diesen Film gehen? Nun ja, vielleicht wegen der Effekte. Denn die sind beim Blick aufs Drehbuch wirklich überraschend gut und aufwendig gemacht. Und irgendwie hat das Ganze ja doch seinen Charme.

Aaron Eckhart---Dr. Josh Keyes
Hilary Swank---Major Rebecca "Beck" Childs
Stanley Tucci---Dr. Conrad Zimsky
Delroy Lindo---Dr. Ed "Braz" Brazzelton
Tchéky Karyo---Dr. Serge Leveque
Richard Jenkins---General Thomas Purcell
Alfre Woodard---Talma Stickley
DJ Qualls---Taz "Rat" Finch
Bruce Greenwood---Commander Bob Iverson
Dion Johnstone---Flugingieneur Timmins
Christopher Shyer---Dave Perry

Drehbuch: Cooper Layne / John Rogers
Regie: Jon Amiel

www.thecore-film.de

---

-----------------------