CHOCOLAT
Komödie
USA / GB 2000

Wie der Nordwind lässt sich Vianne zusammen mit ihrer Tochter von Ort zu Ort treiben. Und überall dort, wo sie sich niederlässt, eröffnet sie eine Chocolaterie, um den Menschen die süßen Genüsse von richtiger Schokolade nahezubringen. So auch in einem verschlafenen Dörfchen im tiefsten Frankreich. Nach einigen Berührungsängsten gehen ihre Pralinen weg wie warme Semmeln und entfachen unter den Dorfbewohnern eine ganz neue Leidenschaft für die Freuden des Lebens. Allerdings regiert die Gesellschaft der 60er-Jahre auf solche Lüste, die ihnen eine schöne Frau mit einem unverheirateten Kind ausgerechnet zur Fastenzeit gebracht hat, nicht besonders offen. Schon bald beginnt sich Widerstand gegen die sündigen Verlockungen zu formieren. Allen voran der biedere Bürgermeister, der es sich zu Aufgabe gemacht hat, seine Stadt von allem gotteslästerlichen Treiben fern zu halten. Natürlich lässt sich Vianne nicht so ohne weiteres vertreiben. Doch als eine Gruppe Zigeuner in ihrem Ort Halt macht, und sie sich in einen der schönen Vagabunden verliebt, greift der Bürgermeister zu unschönen Mitteln...

Ehe man sich diesen Film anschaut, sollte man auf jeden Fall eine Tafel Schokolade bereitlegen. Dass man nach spätestens fünfzehn Minuten einen Heißhunger darauf bekommt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Da ist es besser, wenn sie in Reichweite liegt, ehe man hektisch die Schränke durchwühlt und wohlmöglich noch etwas vom Film verpasst. Was sehr schade wäre, denn die romantische Geschichte um die Schokoladenzauberin hat alles, was einen wunderbaren Film ausmacht. Das idyllische Städtchen mit seinen alteingesessenen Einwohnern verströmt eine vergnügliche Stimmung, der es ohne irgendwelche besonderen Kalauer gelingt, die Zuschauer in gute Laune zu versetzen. Hinzu kommt die anregende Wirkung, die alleine der Anblick all der süßen Versuchungen auslöst.
"Chocolat" ist einfach ein schöner Film. Die trotz ihrer Bürgerlichkeit exotisch wirkenden Figuren werden von den Darstellern brillant mit Leben ausgefüllt, und die beschwingte Inszenierung steht dieser Leistung in nichts nacht. Wenn man dann auch noch das eine oder andere Stückchen Schokolade beim Zuschauen auf der Zunge zergehen lässt, dann kann einem nichts und niemand mehr den Tag versäuern.