CATCH ME   IF YOU CAN
Gauner-Komödie
USA 2002

Fürs Leben lernen wir - diesen Leitspruch kann man auf die eine oder andere Weise interpretieren. Frank Abagnale Junior hat in dieser Hinsicht seine ganz eigene Sicht der Dinge gefunden. Anstatt sich auf Berufsschulen oder Universitäten den Kopf zu zerbrechen, druckt er lieber gleich die Abschlussurkunde. Schon sein Vater wusste vom Unterschied zwischen Sein und Schein zu profitieren. Leider hilft ihm das im Kampf mit dem Finanzamt auch nicht weiter. Als sich Franks Eltern schließlich scheiden lassen, flüchtet dieser in die große weite Welt. Ausgestattet mit einem Scheckbuch und einer Pilotenuniform merkt er schnell, wie leicht man ihm Tür und Tore öffnet. Im Laufe der Zeit erschwindelt er sich so die eine oder andere Million. Das wiederum ruft den FBI-Agenten Carl Hanretty auf den Plan. Quer durch die Staaten jagt er Frank hinterher, doch der trickst ihn immer wieder aus. Und als seine Kariere als Pilot beendet scheint, wird er kurzerhand Chefarzt...

Klingt unglaublich. Natürlich. Aber das wirklich Unglaubliche ist, das es sich um eine wahre Geschichte handelt. Frank Abagnale hat es wirklich gegeben (er hat im Film sogar einen kleinen Gastauftritt). Mit welcher Dreistigkeit er in seiner Jugend die Leute an der Nase herum geführt hat, ist für den Zuschauer beinahe unfassbar, der bei all der Kaltschnäuzigkeit nur lachend den Kopf schütteln kann. Neben seiner Laufbahn als Pilot sind es hier vor allem die vielen kleineren Gaunereien, die vor abstruser Situationskomik nur so strotzen. Ruhiger Humor vom Feinsten - 140 Minuten lang, von der man keine einzige missen möchte.
Steven Spielberg beweist wieder einmal, dass er ohne Zweifel einer der besten Regisseure ist, die die Welt bisher gesehen hat, und der auch ohne Spezialeffekte tolle Geschichten erzählen kann. Inszenierung, Kamera und Schnitt sind so harmonisch vereint, wie man es selten zu sehen bekommt. Wenn dann noch die richtigen Schauspieler hinzukommen und zu Höchstform auflaufen, dann ergibt dies einen Film, an dem es rein gar nichts auszusetzen gibt. 
Erwähnt werden muss unbedingt noch die Requisite. Wüsste man nicht, dass der Film brandneu ist, man würde ihn für ein Werk der 60er-Jahre halten. Mit welchem Blick fürs Detail hier gearbeitet wurde - einmalig.
Von der Geschichte, den Darstellern und dem Handwerk her einer der besten Filme den Hollywood in letzter Zeit zu bieten hatte.