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BOWLING FOR COLUMBINE
Dokumentation
USA 2002

Der 20. April im Jahre 1999 beginnt in  den USA wie ein ganz gewöhnlicher Tag. Die Sonne scheint, der Farmer bestellt seine Felder, der Milchmann liefert seine Milch aus, der Präsident bombardiert irgend ein fremdes Land und in der kleinen Stadt Littleton/Colorado gehen zwei Jungs früh morgens zum Bowlen. Aber eben diese beiden Jungs werden einige Stunden später dafür sorgen, dass dieser ganz normale Tag zu einem der Schockmomente für die USA wird. Denn anstatt in der örtlichen High-School zu büffeln, laufen sie amok. Bis unter die Zähne bewaffnet töten sie zwölf Mitschüler und einen Lehrer. Fassungslos sitzen die Leute vor dem Fernseher und fragen nach dem Warum, während nicht weit entfernt Charlton Heston auf einer Kundgebung der NRA (National Rifle Association) eine flammende Rede für den Waffenbesitz hält.
Für Michael Moore einer der Gründe, ebenfalls nach der Ursache des amerikanischen Waffenwahns zu forschen. Warum werden jährlich mehr als 11.000 Menschen in den USA erschossen? Warum bekommt man bei einer Kontoeröffnung ein Gratisgewehr? Warum kann man beim Friseur Munition kaufen?
Es ist schon erschreckend, wie bekloppt die Amis (in dieser Hinsicht) sind, und Michael Moore macht daraus auch gar keinen Hehl. Die Neutralität eines Beobachters bleibt dabei natürlich auf der Strecke. Auch der Selbstdarsteller in Moore drängt sich oftmals recht dramatisch in den Vordergrund. Doch mir sind Leute, die von Anfang an sagen, wo sie stehen, sehr viel lieber als jene, die Unvoreingenommenheit versprechen und sie dann doch nicht einhalten. Dabei weiß gerade Moore, wovon er redet. Aufgewachsen in eben jener Gegend besitzt er zudem eine lebenslange Mitgliedschaft der NRA.
Nach und nach beginnt er dem Wahn auf die Spur zu kommen, fragt Opfer und Täter, wirft einen Blick in die Geschichte und stößt dabei auf einen merkwürdigen Umstand: Beim Nachbar Kanada gibt es trotz der in etwa gleich lockeren Waffengesetze kaum Tote! Was also läuft in den USA verkehrt? 
Die Antwort ist erschreckend simpel, und jemand, der  die Amerikaner schon immer für paranoide Irre hielt, wird hier den Beweis bekommen. Einen oscarprämierten Beweis, denn auch die Academy of Motionpicture Arts konnte sich dieser Argumentation in bester Dokutainment-Maniert nicht widersetzen. Während man im einen Moment bei dem trockenen (schwarzen) Humor noch Tränen lacht, wird man im nächsten durch die nationalen Tragödien zutiefst erschüttert. Ganz nebenbei erfährt man zudem so Dinge wie zum Beispiel, dass Osama Bin Laden lange Zeit von der CIA finanziert wurde. 
Letztlich kommt man zu der Erkenntnis, dass die Amerikaner trotz allem Geballere den Schuss nicht gehört zu haben scheinen. Da ist es gut zu wissen, dass es mit Michael Moore wenigstens einen gibt, der es ihnen auch mal laut zu sagen wagt.

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