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BLACK HAWK DOWN
Kriegsfilm
USA 2001

Die ganze Welt erzittert, wenn die Amerikaner nur daran denken, einen ihrer Flugzeugträger in der Nähe von irgend jemanden zu parken. Doch nicht so die Somalies. Um endlich die Versorgung mit Lebensmitteln für die hungernde Bevölkerung zu sichern, hat sich die amerikanische Armee in Mogadischu niedergelassen und sammelt nach und nach die Schergen des feindlichen Generals der somalischen Miliz ein. Bislang klappte das auch recht gut, wodurch sich die mutigen G.I.s anscheinend ein wenig zu selbstsicher fühlen. Denn als bei einer weiteren vermeintlich reibungslosen Mission einer ihrer Helikopter, ein Black Hawk, abgeschossen wird, bricht über den jungen Soldaten die Hölle herein...

Da macht Altmeister Ridley Scott einen aufwendigen Kriegsfilm, und niemand in Deutschland bekommt ihn zu sehen. Allem Anschein nach traut es der Verleih dem hiesigen Publikum nicht zu, einen Kriegsfilm zu verkraften, wenn sich unsere eigenen Soldaten in einem Krisengebiet (z. Z. Afghanistan) befinden.
Nichts weiter als ärgerliche Bevormundung! Und zum Glück dürfen wir das moderne Schlachtengemädle jetzt doch noch auf der großen Leinwand bewundern. Gerade in Zeiten wie diesen, sind Filme, die ehrlich zeigen, wie grausam der Krieg an sich eigentlich ist, genau richtig plaziert. Immer wenn auf CNN die neusten heroischen Taten unserer amerikanischen Revolverhelden propagiert werden, kann so ein Film die Ansicht nämlich wieder ins richtige Licht rücken. Und in diesem Punkt ist "Black Hawk Down" wirklich schonungslos. Ähnlich wie in "Der Soldat James Ryan" lässt Ridley Scott hier in erster Linie Bilder sprechen, die ihre Botschaft, trotz dass sie unbewertet bleiben, eindeutig rüberbringen: Krieg ist schlichtweg die Hölle!
Hinzu kommt, dass dieses desatröse Ereignis tatsächlich von einigen Jahren so stattgefunden hat. Es ist also in erster Linie kein fiktives Schlachtengemälde, sondern viel mehr eine Dokumentation.
So erschütternd realistisch die Darstellung, so nervend pathetisch sind allerdings die paar Dialoge der Figuren. Ganz nach dem Motto "Wir kämpfen für die Freiheit" wollen diese Sprüche, die wohl noch nie irgend ein Soldat in irgend einem Krieg von sich gab, so gar nicht in die Szenerie passen. Auch die Einstellung, in der Ewan McGregor seinen Gourmet-Kaffee kocht, ist zwar cool, aber doch eher überflüssig. Vermutlich liegt es einfach daran, dass wohl noch nie ein Regisseur an einem echten Gefecht als Kämpfer beteiligt war und sich in dieser Hinsicht wohl doch ein wenig dem allgemeinen Verlangen nach Heldentum unterwirft.
Dies ist allerdings der einzige Wermutstropfen, wegen dem man allerdings auch gut und gerne auch zwei Popcorn hätte abziehen können, aber dafür ist die Darstellung des Kriegsschauplatzes einfach zu realistisch in Szene gesetzt, so dass die beiden Oscars für Schnitt und Ton schon den richtigen Film schmücken.

Josh Hartnett, Eric Bana, Ewan McGregor, Tom Sizemore, Sam Shepard, Ewen Bremner, William Fichtner, Charlie Hofheimer, Tom Hardy, Tom Guiry, Jason Isaacs
Regie: Ridley Scott / Musik: Hans Zimmer

www.sony.com/blackhawkdown/

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