BIG FISH
Komödie/Drama
USA 2003

Immer wieder fühlt sich Will von den phantastischen Geschichten seines Vaters in den Hintergrund gedrängt. Selbst auf der Hochzeit seines Sohnes kann Ed sich nicht ein wenig zurückhalten und berichtet davon, wie einst ein riesiger Fisch ihm beim Angeln den Ehering gestohlen hat. Alle Zuhörer sind höchst amüsiert, aber für Will ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Verärgert bricht er alle Kontakte ab. Erst als sein Vater Jahre später im Sterben liegt, hört sich Will ein weiteres Mal all die phantastischen Erlebnisse an. Und wieder klingen die Geschichten um Riesen, Hexen und wie er seine große Liebe fand wie reine Hirngespinste, doch nach und nach muss Will feststellen, dass in jeder Legende auch ein Fünkchen Wahrheit steckt. In diesem Fall sogar mehr als nur eines...

Wenn Tim Burton einen Film macht, dann wartet die Filmwelt gespannt, was sich der Außenseiter Hollywoods wieder Phantastisches ausgedacht hat. Vor allem, nachdem er seinen Ruf mit der Kommerzproduktion "Planet der Affen" ein wenig ramponiert hatte. Aber nach so außergewöhnlichen Filmen wie "Edwart mit den Scherenhänden" oder "Sleepy Hollow" durfte er sich so einen Ausrutscher mal leisten. Zumal er mit seiner jüngsten Produktion mehr als deutlich beweist, dass seine Art der Kreativität einzigartig ist. Zusammen mit einem exzellenten Ensemble zaubert Burton nach der Vorlage von Daniel Wallace' Roman eine Welt auf die Leinwand, deren beschwingter Surrealismus mit einer Megen höchst subtiler, aber umso amüsantere Momente die Zuschauer zum Staunen und Träumen einlädt, ohne aber trotz eines ordentlichen Schusses Romantik ins Kitschige abzugleiten. Von den Szenen um den Erzähler und seiner Familie unterbrochen verliert die Geschichte nie den Anschluss an die Wirklichkeit. Im Laufe des Film verschwimmen die Grenzen zwischen Sein und Schein dann aber immer mehr, und nach einem wunderschön herzzerreißenden Finale (Taschentücher mitnehmen!!!) kommt man zu dem Schluss, dass weit mehr Phantasie in der Welt steckt, als wir glauben. Man muss sie nur erkennen wollen.