MY BIG FAT GREEK WEDDING
Romantische Muli-Kuli-Komödie
USA 2002

Die Griechen sind schon ein lebenslustiges Völkchen. Sie sind laut, hektisch und vor allem zahlreich - was die Familiengröße betrifft. Somit sitzen der 30jährigen Toula eine Menge Verwandte im Nacken, die sich mehr oder weniger vorsichtig (meist weniger) über deren Singledasein äußern. Nicht zuletzt ihr Vater - der Grieche aller Griechen - würde langsam graue Haare bekommen, wenn er nicht schon welche hätte. Erst recht, als Toula ihm eröffnet, nicht mehr im Restaurant der Familie arbeiten zu wollen, sondern aufs College zu gehen. Da kommt die überraschende Nachricht von der Verlobung seiner Tochter gerade recht. Doch der Auserwählte ist zu allem Überfluss kein Grieche, sondern ein Amerikaner. Ein vegetarischer Amerikaner!!! Da ist abzusehen, dass Toula so manch kulturelles Hindernis zu überwinden hat, ehe sie mit ihrem Ian vor den Traualtar treten kann...

Wer die amerikanischen Kinocharts der letzten Monate verfolgte, der wird sich bestimmt über jenen Film mit diesem merkwürdigen Titel gewundert haben, der über Wochen hinweg weit mehr als 200 Mio. Dollar einspielte, ohne dabei jemals auf Platz Eins zu gelangen.  Ein Ereignis, dass für Hollywood geradezu wie ein Mythos klingen muss, geht der Ammi doch generell nicht in Filme, die älter als zwei Wochen sind. Dabei müsste man bei genauerem Hinschauen eigentlich schon stutzig werden. So befindet sich in der Liste der Produzenten der Name Tom Hanks. Ja genau - DER Tom Hanks. Und der wird sich zusammen mit seiner Frau Rita Wilson (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Volleyball) tot und dämlich verdient haben, da der Film ganze 5 Millionen Eier gekostet hat.
Ebenfalls zu überraschendem Ruhm dürfte die Hauptdarstellerin und gleichzeitige Drehbuchautorin Nia Vardalos gekommen sein. Eben noch eine Absage für einen Werbespot bekommen, ist sie nun Amerikas Lieblings-Griechin. Dabei hätte sie ihre eigene Rolle beinahe nicht bekommen. Zum Glück war Jennifer Aniston gerade mit dem Kinderkriegen beschäftigt, so das Nia doch noch sich selbst spielen durfte. Und gerade ihr natürliches Auftreten wirkt einfach echter als das der Hollywood-Schönlinge und macht den Großteil des Charmes dieses Films aus, der herrlichen amüsant mit den Klischees der mediterranen und kontinentalen Kulturen spielt. Deren Aufeinandertreffen findet natürlich nicht zum ersten mal auf der Leinwand statt, aber so leicht und locker, wie es hier geschieht, hat man es selten gesehen. Und da Nia Vardalos ja eben selbst Griechin ist, kann man ihr nicht absprechen, sie wüsste nicht, wovon sie redet. Sicherlich ist "My Big Fat Greek Wedding" eine absolute Übertreibung, aber gerade deswegen geht man ja in solche Filme. Ernst nehmen wird ihn sowie so niemand. Er ist einfach kurzweilige Unterhaltung, der auf Dialogwitz und Situationskomik setzt, anstatt auf platte Gags. Gerade die schrägen Figuren mit ihrer unbändigen Energie können begeistern und zaubern den Zuschauern ein permanentes Lächeln ins Gesicht.
Einzig einen komödiantischen Höhepunkt vermisst man im Finale ein wenig, wodurch das Ende einem etwas zu lau erscheint. Zudem setzt der manchmal recht konventionelle Humor ein wenig sehr auf die Muli-Kuli-Schiene. Aber nichts desto trotz hält "M.B.F.G.W." das, was er verspricht: Nämlich eine klassisch romantische Komödie mit hohem Unterhaltungswert zu sein. Darauf einen Uzo!