BATTLEFIELD
EARTH
Science Fiction
USA 2000
Im Jahr 3000
ist die Menschheit eine bedrohte Spezies. Auf ihrem eigenen Planeten von
brutalen Außerirdischen namens Psychlos gejagt, die auf der Suche
nach Gold die Erde ausschlachten, fristen die letzten Vertreter unserer
Art ein Dasein auf dem Niveau der Steinzeit. Einer von ihnen ist Jonnie
(Barry Pepper), der aufgrund seiner Neugier "Greener" genannt wird. Eben
diese Eigenschaft treibt ihn eines Tages in die Ferne - auf die Suche nach
den Göttern, die die Menschen im Stich gelassen haben. Doch anstatt
Erleuchtung erfährt er die Folter und Versklavung der Psychlos und
speziell die des Sicherheitschefs Terl (John Travolta), der soeben seine
Beförderung zum Heimatplaneten in den Wind schreiben konnte. Um dennoch
an den erhofften Profit zu gelangen, plant er eine kleine Geheimaktion,
die den niedergeschlagenen Menschen unter Jonnies Führung eine unverhoffte
Chance auf Revolte eröffnet...
Es
war einmal ein mehr als mittelmäßiger Autor, der eines Tages
eine Geschichte schrieb, in der ein wahnsinniger Irrer mit Hilfe einer
Sekte die Weltherrschaft an sich reißt. Und da dies im Buch so gut
funktionierte, dachte sich der Autor, daß dies auch in der realen
Welt gelingen könnte. Also gründetet L. Ron Hubbard eine pseudoreligiöse
Organisation und nannte sie Scientology.
Aber neben dieser
Geschichte hatte jener Autor auch noch ein paar Sci-Fi-Romane geschrieben.
Und so kam es wie es kommen muß: Einer seiner Anhänger nahm
all seinen Einfluß in Hollywood zusammen und machte sich ein paar
Jahrzehnte später daran, das Buch (bescheiden als größten
Science-Fiction-Roman der Welt bezeichnet) "Battlefield Earth" zu verfilmen.
Dieser treue Anhänger trägt den Namen John Travolta. Ansonsten
ein echt cooler Schauspieler, scheint er in Sachen Religion wirklich den
Schuß
nicht gehört zu haben. Denn anders ist es nicht zu erklären,
daß ein derart berühmter Star als Produzent eine so löcherige
Story auf die Leinwand bringt, deren logische Gewagtheiten teilweise auf
keine Kuhhaut mehr gehen. Daß die Menschen innerhalb von nur einer
Woche lernen, ihren Pfeil und Bogen gegen einen Harrier-Jet einzutauschen,
ist nur einer der Klöpse, die sich der Schreiberling hier leistet
(mal abgesehen davon, daß die Verarbeitung der Flieger wirklich top
sein muß, wenn sie nach 1000 Jahren im Hangar ohne große Probleme
anspringen!)
Auch sonst ist der
Film alles andere als erstklassig - hölzerne Schauspieler, eine handvoll
flacher Gags und lausige Dialoge. Selbst vom Handwerk her, scheint man
keine allzu guten Leute gefunden zu haben, die sich für so eine Hubbard-Verehrung
hergeben. Hin und wieder mal eine Einstellung in Zeitlupe kann ja ganz
schön sein, aber hier wirkt es schon beim zweiten mal billig. Dummerweise
sind sämtliche Actionszenen so gedreht!
Ansonsten ist "Battlefield
Earth" aber nicht ganz so schlecht, wie ich anfangs aufgrund der allgemein
niederschmetternden Kritiken befürchtet hatte, zumal die zahlreichen
Effekte wirklich sehenswert sind und deutliche zeigen, wohin die 70 Mio.
Dollar geflossen sind, und Travolta nicht ganz so schlecht spielt
(obwohl er die "Goldene Himbeere" durchaus verdient hat). Dennoch ist der
Film an den Kinokassen (zurecht) geflopt, was glücklicherweise zeigt,
daß Hubbards Plan von der Weltherrschaft bislang noch nicht so recht
aufgegangen ist - bis auf wenige Hollywood-Stars zumindest!
Darsteller: John
Travolta, Barry Pepper, Forrest Whitaker, Kim Coates, Sabine Karsenti
Regie: Roger Christian |