ALMOST
FAMOUS
Musik-Erzählung
USA 2000
"Hör' sie,
und du bist frei." Mit diesen Worten übergibt Williams Schwester ihm
ihre Plattensammlung, kurz bevor sie aus dem Hause vor ihrer spießbürgerlichen
Mutter flieht. Und so beginnt seine Leidenschaft für die Musik der
70er. Bald schon pflastern Poster von "The Who" oder "Led Zeppelin" sie
Wände seines Zimmers. Nachdem er einige Artikel für eine lokale
Zeitschrift geschrieben hat, ruft eines Tages der Redakteur des "Rolling-Stones-Magizins"
an. In der Annahme, William sei ein erfahrener Journalist und kein 17...
nein... 16.... äh... 15 jähriger Junge, gibt er ihm den Auftrag,
einen Artikel über die Band "Stillwater" zu schreiben. Also heftet
sich William begeistert an die Fersen der Band und reist mit ihr im Tourbus
durch die Staaten - nicht ohne zweimal pro Tag mit seiner Mutter zu telefonieren.
Während der Tour macht er die Bekanntschaft mit der hübschen
Penny Lane, der Muse der Band, die ihm einfühlsam zeigt, daß
die Welt der Musik nicht nur aus Sex, Drugs und Rock'n'Roll besteht - oder
zumindest nicht immer...
Tja, das waren noch
Zeiten - da war Musik noch richtige Musik und nicht aus dem Synthesiser
gemixte Pieptöne mit per Computer geschönten Stimmen. Und dieser
Film ist eine einzige Liebeserklärung an jene Epoche der Rockmusik.
Begleitet von einem mitreißenden Soundtrack taucht der Zuschauer
in die Welt der kreischenden Gitarren und hämmernden Schlagzeuge ein.
Bereits nach zehn Sekunden kann man dieser Stimmung dann nicht mehr entkommen.
Allerdings ist "Almost Famous" nicht unbedingt ein Musikfilm, als vielmehr
die Geschichte vom Erwachsenwerden - von den Momenten, in denen die Träume
der Kindheit der weit weniger romantischen Realität Platz machen.
Aber keine Angst - dieser Film will alles andere als ein erhobener Zeigefinger
sein, was er auch definitv nicht ist. Die charmanten und erstklassigen
Darsteller spielen mit einer derartigen Freude, wie man sie schon lange
nicht mehr zu sehen bekommen hat - allen voran die bezaubernde Kate Hudson,
die für ihre Rolle der Penny Lane zurecht für einen Oscar nominiert
wurde. Bekommen hat der Film ihn allerdings für das beste Original-Drehbuch.
Und das war ja wohl das Mindeste. Jedenfalls vergehen die zwei Stunden
wie im Fluge, in denen man von herrlich komischer Situationskomik verwöhnt
wird, die niemals albern oder gar künstlich wirkt und dezent im Hintergrund
bleibt. Was ein Glück, daß es auf der DVD noch eine Langversion
gibt.
Einfach der schönste
Film der letzten Jahre.
Darsteller:
Kate Hudson, Patrick Fugit, Billy Crudup, Frances McDormand, Jason Lee,
Philip Sexmour Hoffman, Anna Paguin
Buch
und Regie: Cameron Crowe |