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28 DAYS LATER
Zombie-Horror
GB / USA / Frankreich 2002

Nach 28 Tagen im Koma, wacht der Fahrradkurier Jim nach einem Autounfall wieder auf. Von Ärzten scheint in dem Krankenhaus jedoch keine Spur zu sein. Völlig allein auf sich gestellt, quält sich Jim aus dem Krankenbett und läuft alsbald durch ein völlig verlassenes London. Nicht einen einzigen Mensch scheint es in dieser Weltmetropole zu geben. Als Jim dann doch jemandem begegnet, schlägt die anfängliche Freude schnell in nackte Panik um. Von einer merkwürdigen Krankheit gezeichnet, stürzt sich diese Person auf alles, was sich bewegt. In letzter Sekunde wird Jim von zwei jungen Leuten gerettet, die ihm die unglaubliche Geschichte der letzten 28 Tage erzählen: Ein Virus lässt jeden Infizierten binnen Sekunden vom friedlichsten Menschen zu einer rasenden Bestie mutieren...

Mit einem üblichen Zombiefilm ist dieser Streifen bestimmt nicht zu vergleichen. Zum einen sind die Zombies hier gar keine Untoten, und zum anderen bewegen sie sich nicht träge stöhnend auf ihre Opfer zu, sondern mit rasender Aggressivität. Und alleine dies verschafft dem Film schon eine beklemmende Spannung. Hinzu kommt eine kompromisslose und realistische Brutalität, mit der die Infizierten beseitigt werden, so dass man beinahe dankbar dafür ist, dass sich diese Szenen eher in Grenzen halten. Von dem makabren Horror-Humor so mancher Splatter-Filme kann hier also gar keine Rede sein. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die authentisch wirkende Optik einer Videokamera, an die man sich allerdings erst einmal gewöhnen muss.
So weit, so gut. Doch dann macht der Film eine merkwürdige Wendung. Obwohl man schnell merkt, dass es nicht um das Töten von Zombies, sondern um das Überleben in einer entvölkerten Welt geht, wird dieses Drama in der zweiten Hälfte auf die Spitze getrieben. Als Jim und seine neuen Bekannten nämlich auf einen Trupp Soldaten treffen, die sich für die letzte Chance der Menschheit halten. An dieser Stelle reißt einfach der rote Faden des Films und er beginnt abstrakt zu werden. Nebenbei bemerkt, auch langweilig, weil man sich schon vorher ausmalen kann, wie das alles enden wird.
Letztlich wirkt "28 Days Later" trotz so manch gelungenen Schockmomentes wie ein gescheitertes Filmexperiment, das bei den Kritikern aber durchaus Anklang fand.

 
Cillian Murphy----Jim
Naomie Harris----Selena
Noah Huntley----Mark
Brendan Gleeson----Frank
Megan Burns----Hannah
Christopher Eccleston----Major Henry West
Stuart McQuarrie----Sergeant Farrell

Drehbuch: Alex Garland
Regie: Danny Boyle

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